Produktion von Wasserkraft
Wasserkraft gilt gemeinhin als umweltfreundliche, klimaneutrale Energie, die keine Risiken wie die Atomkraft birgt. Doch sie hat auch negative Auswirkungen: Sie reduziert die Wassermengen in den Gewässern, kann den Abfluss schwallartig schwanken lassen und die Fischgängigkeit beeinträchtigen. Die mittlere jährliche Produktionserwartung zeigt die Entwicklung und den Ausbau der Wasserkraft.
Die mittlere jährliche Produktionserwartung ist in den letzten zehn Jahren kontinuierlich angestiegen. Dies ist eine Folge davon, dass die Wasserkraft zunehmend gefördert wurde, um die Energieversorgung sicherzustellen, und dass die Bedingungen auf dem europäischen Elektrizitätsmarkt entsprechend attraktiv wurden. Diese Entwicklung dürfte sich durch den Entscheid, aus der Atomenergie auszusteigen, noch verstärken (Energiestrategie 2050). Aus Sicht der Energie- und Klimapolitik ist diese Entwicklung zu begrüssen. Allerdings werden die Gewässer dadurch noch stärker genutzt. Um die damit einhergehenden Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, hat der Bund eine Empfehlung zur Erarbeitung kantonaler Schutz- und Nutzungsstrategien im Bereich Kleinwasserkraftwerke herausgegeben.
Im europäischen Vergleich weist die Schweiz einen sehr hohen Anteil Wasserkraft zur Deckung der inländischen Elektrizitätsversorgung auf.
Die mittlere Produktionserwartung ab Generator (ohne Umwälzbetrieb) einer Zentrale entspricht für bestehende Anlagen der Energieerzeugung bei Normalbetrieb, die im langjährigen Mittel möglich ist (aktueller Ausbaustand der Wasserkraftanlage). Bei Neu- und Umbauten beruht die mittlere Produktionserwartung auf einer theoretischen Berechnung. Diese stützt sich auf hydrologische Daten eines Durchschnittsjahres und der Auslegung bzw. der vorgesehenen Betriebsweise der Wasserkraftanlage. Bei der mittleren Produktionserwartung sind der mittlere Energiebedarf der Pumpen und Ersatzlieferungen nicht berücksichtigt.
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