Konzept Schwammstadt

Das Siedlungsgebiet spürt die negativen Folgen des Klimawandels besonders stark. Starkniederschläge, Hitzewellen und Trockenperioden werden häufiger und ausgeprägter. Das Konzept der Schwammstadt liefert Lösungsansätze, wovon Menschen, Tiere und Pflanzen profitieren.

Der Klimawandel hat Folgen für die Siedlungsentwässerung, denn in der Schweiz nehmen Starkniederschläge, Hitzewellen und Trockenperioden zu und sind ausgeprägter.

Vor diesem Hintergrund müssen wir unseren Umgang mit Regenwasser optimieren und vermehrt umsetzen. Dazu stellt das Konzept der Schwammstadt einen vielversprechenden Ansatz dar. Die Idee: Wie ein Schwamm soll die Stadt der Zukunft während Starkniederschlägen so viel Regenwasser wie möglich speichern, um es in trockenen Perioden langsam in die Umwelt abzugeben.

Das hat nicht nur Vorteile für das Entwässerungssystem, sondern wirkt sich auch positiv auf das städtische Mikroklima und die Gesundheit der Menschen aus. Zudem profitieren Gewässerschutz und Biodiversität.

Schwammstadt fördert grünblaue Infrastruktur

Hintergrund des Konzepts Schwammstadt ist die Tatsache, dass die Bautätigkeit und die damit verbundene Versiegelung den natürlichen Wasserkreislauf stört. 60 Prozent der Schweizer Siedlungsflächen sind versiegelt, das Wasser kann dort nicht mehr in den Boden versickern.

Das hat einen direkten Einfluss auf die Entwässerung. Bei Starkregenereignissen sind Schmutzwasserkanalisationen und in der Folge auch die Abwasserreinigungsanlagen (ARA) überlastet. In diesen Situationen kann Schmutzwasser in die Gewässer gelangen.

Eine Schwammstadt wirkt diesen negativen Folgen entgegen, indem sie eine blaugrüne Infrastruktur im Siedlungsgebiet aufbaut. Dabei steht blau für den Umgang mit dem Regenwasser und grün für die Vegetation, insbesondere Bäume als zentralen Bestandteil einer naturnahen Stadt.

Die Vorteile: grosser Nutzen für Gewässerschutz, kleinere Sachschäden bei Hochwasserereignissen und ein ausgeglicheneres Klima im Siedlungsraum.

Wasserflächen dämpfen Hitzeperioden ab

Die Herausforderung bei der Umsetzung des Konzepts Schwammstadt besteht darin, im bereits stark bebauten und ober- und unterirdisch genutzten Siedlungsraum den nötigten Platz für die Elemente einer Schwammstadt zu finden. Dazu gehören Rückhalte- und Speichermöglichkeiten wie Grünflächen auf Plätzen und Dächern.

Nötig sind auch temporäre Teiche. Sie sorgen dafür, dass der Regen verzögert abfliesst, im Siedlungsraum versickert und durch Pflanzen aufgenommen und verdunstet werden kann. Durch Wasserspeicher und vermehrte Vegetation werden die negativen Auswirkungen von Hitzeperioden abgedämpft.

Einen ersten Schritt in Richtung Schwammstadt wurde bereits 2019 durch die Richtlinie «Abwasserbewirtschaftung bei Regenwetter» des Verband Schweizer Abwasser und Gewässerschutzfachleute (VSA) gemacht. Unter dem Stichwort integrales Regenwassermanagement berücksichtigt sie den zeitgemässen Umgang mit Niederschlägen.

Einzelne Elemente des Schwammstadtkonzeptes können durch das Förderprogramm Anpassung an den Klimawandel Adapt+ des Bundes gefördert werden.

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Letzte Änderung 19.11.2025

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