«Unterwegs»: Die Versoix, ein urtümlicher Fluss

Diese Wanderung führt der Versoix entlang, deren natürlicher Flusslauf sich durch die Genfer Landschaft schlängelt. Auf der familienfreundlichen Tour lässt sich eine grosse Vielfalt an Pflanzen und Tieren entdecken.

Versoix
Die Versoix im Kanton Genf.
© Marlo ART pour la Ville de Versoix
Dauer Länge Schwierigkeit Höhenunterschied
2,5 h 9 km einfach 60 m hinauf, 60 m hinab

Der Ausgangspunkt der Wanderung liegt ausserhalb des Weilers Sauverny (F), an der französisch-schweizerischen Landesgrenze. Von der Bushaltestelle gleich neben dem Zoll führt der Weg unter einer kleinen Steinbrücke hindurch. Danach weisen gelbe Schilder den Weg in das Dorf Versoix. Schon nach wenigen Metern ist man in der Natur.

Für die neun Kilometer lange Route werden etwa zweieinhalb Stunden benötigt. Der Weg ist zu jeder Jahreszeit begehbar und eignet sich gut für Familien. Da der Pfad entweder dem Wasserlauf der Versoix folgt oder durch Felder führt, empfiehlt es sich, feste, wasserdichte Schuhe oder – bei nassem Wetter – Gummistiefel zu tragen. Wenn es stark regnet, sollte der Weg wegen des Hoch­wasserrisikos nicht begangen werden.

Der erste Teil der Wanderung verläuft entlang der Versoix. Das 22 Kilometer lange Flüsschen markiert die Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz. Auf seinem Weg von der Quelle im französischen Jura bis zum Genfersee durchfliesst es eines der grössten Waldgebiete des Kantons Genf. Wandernde werden unterwegs vom Rauschen des Wassers und den Vogelstimmen im Wald begleitet.

Der Pfad führt über natürliche Böschungen, schlängelt sich zwischen Bäumen und Erhebungen hindurch und verbreitet sich ab und zu auf Passagen über Kieselstrände. Der Fluss ist Lebensraum für eine grosse Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. So finden sich beispielsweise Frassspuren von Bibern an Baumstämmen und Biberbauten im Wasser. Das Gebiet ist wild geblieben: Die Versoix folgt ihrem natürlichen Lauf, totes Holz wird liegen gelassen. Dank dieser naturnahen Waldbewirtschaftung finden Vögel und Fledermäuse genügend Verstecke und Nistplätze zwischen den Asthaufen und auch Pilze wachsen dort, von denen sich wiederum zahlreiche verschiedene Insekten ernähren.

Nach der Überquerung des Pont de Bossy gibt es mehrere Möglichkeiten: Entweder folgt man den Wegweisern, die zum Genfersee und ins Städtchen Versoix führen. Wer stattdessen nach Sauverny zurück will, kann den Wald von Marcagnou queren. Auf diesem Pfad lässt sich der ganze Reichtum des Waldes und seiner aussergewöhn­lichen Tierwelt erkunden (Box A). Hier trifft man auch auf einen seltsamen Steinhaufen: den Tumulus von Mariamont, eine geschützte prähistorische Grabstätte (Box B).

Nun geht es durch das Naturschutzgebiet Combes Chapuis. Im Osten dieses grossen Feuchtgebiets gibt es einen Aussichtspunkt, von dem aus sich die Tierwelt des Schutzgebiets beobachten lässt. Man erspäht zum Beispiel Libellen, Frösche und zahlreiche Vögel. Etwa die Krickente, die kleinste Entenart Europas, oder den Nachtreiher, einen Stelzvogel, der für seine charakteristischen roten Augen bekannt ist. Beim Verlassen des Walds kann man einen Abstecher zur 1967 erbauten Sternwarte der Universität Genf machen. Das letzte Wegstück führt durch Felder zum Ausgangspunkt beim Zoll in Sauverny zurück.

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Letzte Änderung 03.04.2024

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