Unterwegs in Freiburg: Im Rhythmus des Wassers

Der Pérolles-See, ein Stausee bei Freiburg, ist heute ein artenreiches Naturschutzgebiet. Auf der Rundwanderung, die an Schilfgürteln und bewaldeten Felswänden vorbeiführt, vermitteln Infotafeln allerlei Wissenswertes über die lokale Tier- und Pflanzenwelt.

Pérolles-See, ein Stausee bei Freiburg
Pérolles-See
© Fribourg Tourisme et Région
Dauer Länge Schwierigkeit Höhenunterschied
2,5 h 8 km Mittel 230 m

Ein Eisvogel, der im Schilf nach Beute Ausschau hält, eine Forelle, die friedlich flussabwärts gleitet – solche Beobachtungen sind auf dem Rundweg um den Pérolles-See in Freiburg keine Seltenheit. Die mittelschwere Wanderung durch das Naturschutz­gebiet ist acht Kilometer lang und dauert rund 2,5 Stunden. 19 Tafeln sind über die gesamte Strecke verteilt und bieten Informationen sowie Spiele und Rätsel für die Kinder.

Der Ausflug beginnt im Südosten von Freiburg. Vom Bahnhof aus gelangt man über die Hauptstrasse, die Standseilbahn oder die Treppe des Funiculaire hinunter zum Fluss. Der Weg überquert die Saane über die Brücke St. Johann und führt dann bergauf zur Abtei Magerau. Das ehrwürdige Zisterzienserinnenkloster wurde vor über 760 Jahren gegründet. Von hier aus weisen grüne Markierungen den Weg in Richtung Staudamm Magere Au. Dieser wurde 1872 erbaut und ist damit die älteste betonierte Staumauer in Europa. Der Stausee versorgte ursprünglich Freiburg mit Trinkwasser und liefert seit 1908 Energie für die nahegelegenen Industrieanlagen. Dank der im Jahr 2000 begonnenen Sanierungsarbeiten konnten der Schutz der lokalen Flora und Fauna (siehe Bild Fischlift) und die Widerstandsfähigkeit der Infrastruktur gegenüber Überschwemmungen und anderen Naturkatastrophen verbessert werden.

Über eine Treppe führt der Weg durch einen kleinen Tunnel bergauf. Oben angekommen, eröffnet sich ein Blick auf den von Felswänden gesäumten See, der sich den Windungen der Saane folgend talaufwärts erstreckt. Die Struktur der Felswände lässt darauf schliessen, dass vor 18 Millionen Jahren das Meer bis nach Freiburg reichte. An einem Gebäude der Universität vorbei und durch den Wald gelangt man hinunter ans Ufer.

Der kleine Pérolles-See entstand durch den Bau des Staudamms. Er ist von Auenwäldern umgeben und beherbergt eine reiche und vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. So kann man dort beispielsweise Eisvögel, Siebenschläfer, Kolkraben oder auch Ringelnattern beobachten (siehe Bild Naturschutzgebiet).

Dem Wasser entlang führt der Weg an Industriegebäuden vorbei bis zur Pérolles-Brücke, wo er über einen Metallsteg, der die Brückenpfeiler miteinander verbindet, den Fluss überquert. Dann geht es weiter entlang der Biegung der Saane, vorbei an einem Aussenquartier der Gemeinde Marly und durch Wald und Felder zurück in Richtung Stadt. Der letzte Teil der Wanderung führt durch das historische Bürglentor zur Loretokapelle, von wo aus sich ein herrlicher Ausblick auf die Freiburger Altstadt geniessen lässt. Für den Rückweg zum Bahnhof stehen die gleichen Optionen wie beim Hinweg zur Verfügung: Strasse, Treppe oder Standseilbahn.

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Letzte Änderung 10.05.2023

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