UNO-Umweltkonferenz: Bundesrätin Sommaruga verlangt griffige Massnahmen zur Schonung von Boden, Wasser und Luft

Bern, 14.03.2019 - An der vierten Vollversammlung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEA-4) in Nairobi (Kenia) sprach sich Bundesrätin Simonetta Sommaruga für eine Stärkung der internationalen Umweltpolitik aus. «Die Herausforderungen beim Umweltschutz lassen sich nur gemeinsam lösen», führte Sommaruga bei ihrem ersten internationalen Auftritt als Umweltministerin aus. Es brauche verbindliche Regeln für einen sorgsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen wie Boden, Wasser und Luft.

An der UNEA treffen sich alle zwei Jahre die Mitgliedstaaten des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Wichtige Themen an der UNEA-4 Konferenz waren der schonende Umgang mit natürlichen Ressourcen (Boden, Wasser, Luft, Biodiversität etc.)  und der Schutz der Meere vor Plastikabfall.

Die Umwelt steht weltweit unter Druck. Dies ging aus mehreren Berichten hervor, die an der Konferenz vorgestellt wurden. Die übermässige Beanspruchung und Verschmutzung von Boden, Wasser und Luft, gefährliche Abfälle, der Rückgang der Biodiversität und der Klimawandel sind Bedrohungen für die ganze Welt. Deshalb seien umfassende und internationale Massnahmen bei wichtigen Sektoren wie Ernährung, Energie und Verkehr dringend notwendig, bekräftigte Umweltministerin Simonetta Sommaruga. Nur so könnten die international vereinbarten Umweltziele bis 2030 erreicht werden.

Ein neues Thema auf der politischen Agenda ist das so genannte Geoengineering. Ein Beispiel für Geoengineering ist das Versprühen von Partikeln in der Stratosphäre, damit die Sonneneinstrahlung kleiner und damit die Erderwärmung abgeschwächt wird. Die Schweizer Delegation beantragte, dass die UNEP die Chancen und Risiken für Geoengineering untersuchen soll. Der Antrag löste eine Diskussion aus. Es gab für diesen Antrag indes keinen Konsens. Die Schweiz wird sich zusammen mit anderen Staaten weiter dafür engagieren, dass die Fakten zur Sprache kommen.

Schweizer Antrag für den Umgang mit Rohstoffen

Der Abbau von Rohstoffen (seltene Erden, Metalle, Mineralien) belastet in vielen Staaten Böden und Wasser stark, führt zur Zerstörung von Lebensräumen und zum Rückgang an Pflanzen und Tieren. Die Schweiz reichte an der Konferenz deshalb zusammen mit Mexiko einen Vorstoss zur Erarbeitung von Grundlagen für einen nachhaltigen Umgang mit Mineralien und Metallen ein. Konkret geht es darum, dass bestehende Beispiele für den Schutz der Umwelt beim Abbau von Mineralien und Metallen zusammengetragen werden und Standards gefördert werden. Die UNEP wird dazu in zwei Jahren einen Bericht vorlegen. Der Vorstoss soll am Freitag verabschiedet werden. Die Schweiz setzte sich zudem mit einer Gruppe von Ländern für griffige Lösungen und eine umfassende Zusammenarbeit bei der grenzüberschreitenden Entsorgung von Chemikalien und Abfall ein. Die Delegierten verwiesen auf die Erfahrungen der Schweiz im Umgang mit Asbest.

Auf dem Konferenzprogramm stand zudem die Verschmutzung der Meere durch Plastik. Plastikabfälle bedrohen weltweit die Gesundheit von Mensch und Tier. Deshalb unterstützte die Schweiz zusätzliche internationale Massnahmen, um die Meere vor diesen Abfällen zu schützen. So ist etwa der Verbrauch von Plastik zu reduzieren. Der Schutz soll, wo möglich, im Rahmen bestehender Übereinkommen (wie zum Beispiel der Basler Konvention) geregelt werden. Wo dies nicht genügt, sollen neue internationale Regeln erarbeitet werden.

Besichtigung eines Recycling-Unternehmens und eines Logistik-Zentrums des IKRK

Bundesrätin Sommaruga nutzte die Gelegenheit, um in Nairobi ein Recycling-Unternehmen zu besichtigen. Das Unternehmen unter Schweizer Leitung ist spezialisiert auf die Trennung und Wiederaufbereitung von Abfall und beschäftigt 250 Personen. Die meisten davon sind Frauen. Die Verschmutzung von Böden, Luft und Wasser durch Abfälle gehört zu den grossen Umweltproblemen Kenias.

Ausserdem besuchte die UVEK-Vorsteherin das globale Logistikzentrum des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Nairobi, das insbesondere der Lagerung von Medikamenten dient. ABB versorgt das Zentrum über ein eigenes Stromnetz, um die Stromversorgung sicherzustellen. Der Strom stammt auch aus Solaranlagen.


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