Permafrostmonitoring

Permafrost im Gebirge wird erst seit wenigen Jahrzehnten intensiv erforscht. Die Schweiz nimmt heute an verschiedenen Projekten teil, die das Permafrostvorkommen abschätzen und beobachten.

Permafrost kann die Stabilität von Bauwerken erheblich beeinflussen. Lockermaterial, das mit Eis übersättigt ist, kriecht oft langsam talwärts. Für Bauwerke auf Permafrostböden, beispielsweise Seilbahnstationen, kann dies problematisch sein. Für die Planung und den Unterhalt von Infrastrukturen im Hochgebirge ist es daher wichtig, Permafrost zu erkennen. So können mögliche Probleme frühzeitig abgeschätzt und bei der Planung berücksichtigt werden. Mit angepassten Konstruktionen können langfristig unnötig hohe Kosten und Risiken vermieden werden.

Bereits um 1900 wurde der Bau der Gornergrat- oder Jungfraubahnen teilweise im Permafrost durchgeführt. In den 1950er Jahren traten beim Bau der Kraftwerksanlagen der Grande Dixence überraschend Probleme mit eisübersättigtem Schutt auf. Die Erforschung von alpinem Permafrost und das Wissen um die Existenz dieses Phänomens haben sich jedoch erst seit den 1970er Jahren entwickelt.

Beobachtungsnetzwerk PERMOS

Als Folge des Klimawandels ist ein flächenhaftes, tiefgründiges Abschmelzen des Permafrosts zu erwarten. Mit zunehmender Tiefe geschieht die Erwärmung des Permafrostbodens allerdings stark verzögert. Ein vollständiges Abschmelzen kann deshalb Jahrzehnte bis Jahrhunderte dauern.

Seit einigen Jahren gibt es in der Schweiz und auch weltweit aufeinander abgestimmte Beobachtungsnetzwerke, die Permafrosttemperaturen und damit zusammenhängende Parameter langfristig messen, archivieren und auswerten. Das schweizerische Permafrost Monitoring Netzwerk PERMOS beobachtet und dokumentiert Veränderungen der Verbreitung und der Eigenschaften von Permafrost. Die Resultate dieser Beobachtungen bilden die Grundlage für eine Vorhersage von zukünftigen Entwicklungen. Ein wichtiges Werkzeug für nachhaltige Planungen ist dabei vor allem die Modellierung der Permafrostvorkommen.

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Letzte Änderung 05.11.2018

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