Treibhausgasemissionen
In der Schweiz sind die menschenverursachten Auswirkungen auf das Klima zum grossen Teil auf den energiebedingten Ausstoss von Kohlendioxid (CO2) zurückzuführen. Die bedeutendste Quelle für CO2-Emissionen in der Schweiz ist derzeit der Verkehr, gefolgt von der Industrie und den Gebäuden. Der Hauptanteil der Emissionen von Lachgas (N2O) und Methan (CH4) stammt aus der Landwirtschaft.
Im Jahr 2022 beliefen sich die Treibhausgasemissionen der Schweiz auf 41.6 Millionen Tonnen CO2- Äquivalente. Dies entspricht einer Reduktion um 24.4 % gegenüber dem Jahr 1990.
Die Entwicklung verlief nicht in allen Sektoren gleich. Im Jahr 2022 hat der Verkehr mit 33 % den höchsten Anteil an den Gesamtemissionen von Treibhausgasen. Im Zuge der Pandemie ging das Verkehrsaufkommen massiv zurück und befindet sich weiterhin unter dem vor Corona-Niveau. Die Emissionen gingen gegenüber dem Vorjahr um 1.2 % zurück und lagen 8 % unter dem Wert des Jahrs 1990. Die Industrie stiess im Jahr 2022 27 % weniger CO2- Äquivalente aus verglichen mit dem Jahr 1990. Die Emissionen im Gebäudesektor lagen im Jahr 2022 um 44 % unter dem Wert im Jahr 1990. Gesamthaft sind die übrigen Emissionen gegenüber 1990 um 13 % gesunken.
Das CO2-Gesetz sieht verschiedene Massnahmen zur Verminderung der Emissionen in den verschiedenen Sektoren vor. Dazu zählen unter anderem die CO2-Lenkungsabgabe auf Brennstoffen verbunden mit Beiträgen an das nationale Gebäudeprogramm, Emissionsvorschriften für Neufahrzeuge, das Emissionshandelssystem für energieintensive Industriebetriebe und eine teilweise Kompensationspflicht der Emissionen aus Treibstoffen durch die Importeure.
Gegenwärtig ist die Schweiz im Rahmen des Übereinkommens von Paris international verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 50 Prozent gegenüber 1990 zu vermindern (orange Säule) und im Durchschnitt der Jahre 2021–2030 eine Verminderung um mindestens 35 Prozent zu erreichen (gestrichelte grüne Linie). Für die Zielerreichung werden zusätzlich anrechenbare Senkenleistungen (CO2-Speicherung in Schweizer Wäldern und Schweizer Holzprodukten) sowie anrechenbare internationale Bescheinigungen berücksichtigt werden. Bis zum Jahr 2050 soll die Wirkung der in der Schweiz anfallenden von Menschen verursachten Treibhausgasemissionen Null betragen (Netto-Null-Ziel).
Details zu den Verminderungszielen unter dem Kyoto-Protokoll, dem Übereinkommen von Paris und dem CO2-Gesetz für die verschiedenen Perioden finden Sie auf der folgenden Seite: Ziele der Schweiz zur Verminderung ihrer Treibhausgasemissionen.
Im Rahmen der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) und des Übereinkommens von Paris werden die Treibhausgasemissionen aller Industriestaaten nach detaillierten Vorgaben berechnet. Die Einhaltung der Richtlinien wird von Expertengremien überprüft. Die Treibhausgasinventare der UNFCCC werden von verschiedenen internationalen Organisationen verwendet (z. B. von der Europäischen Umweltagentur EUA, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD oder der Commission of Sustainable Development CSD).
Die Daten stammen aus dem Treibhausgasinventar der Schweiz, welches jedes Jahr vom BAFU nach den Richtlinien der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) erstellt wird. Die Methoden sind ausführlich im National Inventory Document dokumentiert und entsprechen den technischen Handbüchern des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC). Dieser Indikator zeigt die Summe aller Treibhausgasemissionen seit 1990 in Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten, d. h. die verschiedenen Treibhausgase werden entsprechend ihrer Klimawirksamkeit skaliert und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Methodische Änderungen oder die Verfügbarkeit neuer Daten können eine Neuberechnung der kompletten Zeitreihen seit 1990 erfordern.
Angestrebte Entwicklung | Anfangswert | Endwert | Annäherung an den theoretischen Zielpfad in % | Beobachtete Entwicklung | Beurteilung |
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27.529 Mio t CO2eq in 2030 | 2008* | 2022 | 77.03% | In Richtung des theoretischen Zielpfads | unbefriedigend |
Basis: THG-Emissionen |
* Als Anfangswert für die Bewertung wird 2008 – das Jahr der Einführung der CO2-Abgabe – betrachtet. Mit der Einführung der CO2-Abgabe scheint bei den Emissionen eine Trendwende eingesetzt zu haben.
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