Entwicklung der Jahresmitteltemperatur
Die Verbrennung von Kohle, Gas und Öl, die Abholzung von Wäldern sowie die Massentierhaltung sind die wichtigsten Ursachen für die seit Jahrzehnten steigende Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre und den damit einhergehenden Temperaturanstieg. Höhere Temperaturen haben, auch wenn es sich nur um wenige Grad Celsius handelt, weitreichende Auswirkungen auf Natur und Gesellschaft.


Die Jahresmitteltemperatur der Schweiz unterliegt relativ grossen natürlichen Schwankungen. Seit etwa 1950 sind aber die beobachteten Schwankungen mit natürlichen Faktoren allein nicht mehr erklärbar. Die vom Menschen verursachte Zunahme der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre hat massgeblich zur beobachteten Erwärmung beigetragen. Gegenüber dem vorindustriellen Durchschnitt (1871-1900) haben die Temperaturen in der Schweiz um 2.8°C zugenommen. Die Jahre 2022 und 2023 waren die wärmsten Jahre seit Messbeginn 1864. Damit setzt sich der kräftige Erwärmungstrend der letzten Jahre fort.
Grundsätzlich lässt sich die Abweichung der Jahresmitteltemperatur vom vorindustriellen Durchschnitt (1871-1900) weder positiv noch negativ beurteilen. Die beobachtete Entwicklung der letzten Jahrzehnte ist jedoch besorgniserregend. Die Veränderungen in den klimatischen Rahmenbedingungen erfolgen relativ rasch, so dass sich Ökosysteme und gefährdete Wirtschaftsbereiche (z.B. Wintertourismus) nicht oder nur schwer an die neuen Bedingungen anpassen können.
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Die Schweizer Temperaturmessreihen sind nach international standardisierten Methoden erstellt worden. Global liegt die Jahresmitteltemperatur aktuell 1.3 °C über dem vorindustriellen Durchschnitt (1871-1900), in der Schweiz hingegen 2.8 °C. Die Erwärmung ist weltweit über den Kontinenten stärker ausgeprägt als über dem Ozean.
Ein globaler Anstieg um insgesamt 2 °C gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung wird als kritische Grenze angesehen, ab welcher gravierende ökologische, soziale und wirtschaftliche Schäden drohen. Wegen der längerfristigen Entwicklungstendenzen bei den Treibhausgasemissionen und der grossen Trägheit des Klimasystems wird ein Anstieg der globalen Temperaturen über die 2-Grad-Schwelle immer wahrscheinlicher.
Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) misst mit ihrem Bodenmessnetz (SwissMetNet) flächendeckend über die ganze Schweiz verschiedene meteorologische und klimatologische Parameter. Die Jahresmitteltemperatur der Schweiz beschreibt die im Mittel über die gesamte Fläche und die verschiedenen Höhenlagen der Schweiz gemessene Temperatur. Ab 1981 stehen hochaufgelöste Daten zur Verfügung. Damit die Zeitreihe aber bis 1864 (Messbeginn) zurückreicht, werden die einzelnen Messstationen, die in den jeweiligen Jahren bereits existieren, entsprechend ihrer Repräsentativität gewichtet.
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