Landwirtschaftsfläche
Circa ein Viertel der Schweizer Landesfläche besteht aus landwirtschaftlich genutzten Gebieten mit leicht abgeschwächter abnehmender Tendenz. Wenn diese verloren gehen, werden die verbleibenden Landwirtschaftsflächen häufig intensiver genutzt. Dadurch können Tiere und Pflanzen, die auf eher extensiven Landwirtschaftsflächen vorkommen, bedrängt werden. Wenn Landwirtschaftsflächen überbaut werden, verlieren sie zudem ihre ökologischen Funktionen. Wird Landwirtschaftsland aufgegeben, verwaldet es häufig und verändert das Landschaftsbild.
Das landwirtschaftlich genutzte Gebiet schrumpft. Von der ersten Arealstatistik im Jahr 1985 bis zur jüngsten von 2018 schwankt der jährliche Rückgang – ohne Berücksichtigung der Alpwirtschaftsflächen – zwischen 0,2 und 0,3 Prozent. In absoluten Zahlen entspricht der Rückgang über die ganzen 33 Jahre einer Fläche von 742 Quadratkilometern. Die Landwirtschaftsflächen ohne Sömmerungsgebiet erreichen 2018 einen Anteil von 23 Prozent der Landesfläche.
Am langsamsten ist die Abnahme im Jura, wo weniger Landwirtschaftsflächen dem Siedlungswachstum weichen. Am schnellsten ist sie an der Alpensüdflanke, wo es verbreitet zu wirtschaftlich bedingten Nutzungsaufgaben kommt. In absoluten Zahlen geht im Mittelland am meisten Landwirtschaftsgebiet verloren.
- Verwandte Indikatoren
- Bodenversiegelung
Der Indikator wird als „land use change“ in den European Union (EU) agri-environmental indicators geführt. In den alten EU Ländern sind ähnliche Tendenzen auszumachen. In den neuen EU Ländern sind die Trends nicht einheitlich.
Für die Berechnung der Veränderung der Landwirtschaftsflächen wurden zwei Datengrundlagen verwendet, nämlich (a) die Arealstatistik für die landwirtschaftlichen Flächen sowie (b) die Landwirtschaftliche Betriebsstrukturerhebung (Bundesamt für Statistik und Bundesamt für Landwirtschaft) für die landwirtschaftlichen Nutzflächen. Die Veränderung der Landwirtschaftsfläche (Teil (a) oben) wird im Biodiversitäts-Monitoring Schweiz unter dem Indikator E2 (Flächennutzung) erfasst. Durch die Ergänzung mit der Betriebsstrukturerhebung ergibt sich eine verbesserte landschaftliche Aussage, indem die Bodennutzung miteigeschlossen ist.
Angestrebte Entwicklung | Anfangswert | Endwert | Veränderung in % | Beobachtete Entwicklung | Beurteilung |
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Stabilisierung | 1979/85 | 2013/18 | -7.25% | Abnahme | negativ |
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