Grundlagen zur lokalen Erdbebengefährdung
Die Stärke und Dauer der Erdbebenerschütterungen an einem Standort hängen sehr stark von den Eigenschaften des lokalen Baugrunds ab. Um die lokale Gefährdung zu bestimmen, erstellen die Kantone aus eigener Initiative und mit fachlicher Unterstützung des Bundes Karten der Baugrundklassen und spektrale Mikrozonierungen. Diese Grundlagen werden beispielsweise von den Baufachleuten genutzt, um erdbebensichere Bauwerke zu entwerfen oder die Erdbebensicherheit von bestehenden Bauwerken zu untersuchen.


Das Ziel besteht darin, dass alle Kantone über lokale Grundlagen zur Erdbebengefährdung verfügen. Bisher haben 70% der Kantone Karten der seismischen Baugrundklassen oder seismische Mikrozonierungsstudien erstellt. In den Kantonen AI, BE, SG, SZ, TG, ZG, UR und ZH bestehen solche Grundlagen nicht. Aus diesem Grund wird der Zustand als mittelmässig bewertet. Zwischen 2004 und 2018 ist eine positive Entwicklung zu beobachten. Ab 2018 ist die Entwicklung stabil geblieben, da seitdem nur ein neuer Kanton aktiv geworden ist. Weiterhin besteht Aktualisierungsbedarf bei veralteten bestehenden Karten der Baugrundklassen in 13 Kantonen, von 17 Kantonen, die über solche Karten verfügen.
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Bei der Produktion von Karten der seismischen Baugrundklassen ist die Schweiz im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sehr weit fortgeschritten.
Die Daten werden im Rahmen einer Erhebung der kantonalen Projekte erfasst. Das BAFU zentralisiert die Daten auf der Webapplikation Map.geo.admin.
Angestrebte Entwicklung | Anfangswert | Endwert | Veränderung in % | Beobachtete Entwicklung | Beurteilung |
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Zunahme | Mittel 2004-2006 | Mittel 2022-2024 | 800.00% | Zunahme | positiv |
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