Personen- und Umweltrisiken durch Gefahrguttransporte im unkritischen Bereich
Beim Transport gefährlicher Güter auf Verkehrswegen oder in Rohrleitungsanlagen kann es infolge ausserordentlicher Ereignisse (u.a. Unfälle) zu Störfällen kommen. Die daraus allenfalls resultierenden Brände, Explosionen und Freisetzungen können Tote und Verletzte oder Umweltschädigungen zur Folge haben. Der Indikator stellt die Risikosituation für alle Transportarten dar.
Die erste Erhebung von 2001 betraf lediglich die Eisenbahnen. Seit 2017 sind auch die Strassen und der Rhein sowie Umweltrisiken erfasst. Ab 2022 werden zusätzlich die Rohrleitungsanlagen erhoben und mitberücksichtigt.
Aus der Erhebung für die Eisenbahnen ist bekannt, dass die Risiken tendenziell steigen, was der zunehmend dichteren Bebauung entlang der Eisenbahnanlagen zugeschrieben wird (vergl. Screening Personenrisiken 2014 (BAV). Aus diesem Grund wird die Entwicklung als unbefriedigend bewertet.
Die erste Erhebung der Umweltrisiken hat zu einigen Streckenabschnitten mit nicht akzeptablen Risiken geführt. Diese müssen nun mittels dem neu in den Beurteilungskriterien zur Störfallverordnung eingeführten Kosten-Nutzen-Ansatz saniert werden, weshalb der Zustand als mittelmässig beurteilt wird.
Der Indikator ist international nicht vergleichbar, da im Ausland keine gesetzlichen Grundlagen für eine vergleichbare Störfallvorsorge vorhanden sind.
Die Ermittlung und Bewertung der Risiken erfolgt mittels der von den Vollzugsstellen in Zusammenarbeit mit dem BAFU entwickelten Screeningmethoden (s. Vollzugshilfen zur StFV) bzw. basierend auf der Risikoermittlung für den Rhein von 2018.
Angestrebte Entwicklung | Anfangswert | Endwert | Veränderung in % | Beobachtete Entwicklung | Beurteilung |
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Abnahme | 2001 | 2021 | 274.81% | Zunahme | negativ |
Basis: Abgeschätze Risikoklasse: nicht akzeptabel |
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