Indikator Wald und Holz

Waldfläche

Der Wald hat viele Funktionen: Er ist Lieferant des erneuerbaren Rohstoffes Holz und schafft er, vor allem durch Holzernte und -verarbeitung, Arbeitsplätze (wirtschaftliche Funktion). Er schützt die Menschen vor Naturgefahren sowie trägt beim Trinkwasserschutz bei (Schutzfunktion). Er bietet Lebensräume für zahlreiche Pflanzen und Tiere an und spielt als Kohlenstoff-Speicher eine wichtige Rolle (Ökologische Funktion). Darüber hinaus stellt er Erholungsräume für die Bevölkerung (soziale Funktion).

Eine genügend grosse und möglichst wenig fragmentierte Waldfläche ist Voraussetzung dafür, dass der Wald diese vielfältigen Funktionen erfüllen kann.

Bewertung des Zustandes
gut gut
Bewertung der Entwicklung
positiv positiv
Alpensüdseite 2018/22 (LFI5): 194 Alpen 2018/22 (LFI5): 475 Voralpen 2018/22 (LFI5): 231 Mittelland 2018/22 (LFI5): 228 Jura 2018/22 (LFI5): 199 Alpensüdseite 2009/17 (LFI4): 192 Alpen 2009/17 (LFI4): 462 Voralpen 2009/17 (LFI4): 232 Mittelland 2009/17 (LFI4): 230 Jura 2009/17 (LFI4): 201 Alpensüdseite 2004/06 (LFI3): 188 Alpen 2004/06 (LFI3): 441 Voralpen 2004/06 (LFI3): 228 Mittelland 2004/06 (LFI3): 229 Jura 2004/06 (LFI3): 200 Alpensüdseite 1993/95 (LFI2): 171 Alpen 1993/95 (LFI2): 405 Voralpen 1993/95 (LFI2): 222 Mittelland 1993/95 (LFI2): 229 Jura 1993/95 (LFI2): 198 Alpensüdseite 1983/85 (LFI1): 162 Alpen 1983/85 (LFI1): 384 Voralpen 1983/85 (LFI1): 217 Mittelland 1983/85 (LFI1): 228 Jura 1983/85 (LFI1): 195
Entwicklung der Waldfläche. Auswertungseinheit: Wald nach LFI.

Daten zur Grafik: Excel
Quelle: Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL): Schweizerisches Landesforstinventar (LFI)
Privatwälder: 29.4% Öffentliche Wälder: 70.6%
Eigentumsverhältnisse der Gesamtwaldflächen 2023

Daten zur Grafik: Excel
Quelle: BFS: Schweizerische Forststatistik
Kommentar

Rund ein Drittel der Schweiz ist bewaldet. Seit 150 Jahren nimmt die Waldfläche in der Schweiz insgesamt zu. Betrachtet man die letzten Jahrzehnte, hat die Waldfläche im Zeitraum von 1986 bis 1995 um 3,4%, im Zeitraum von 1996 bis 2006 um 4,6% und von 2007 bis 2017 um 3,0% zugenommen. Diese positive Entwicklung ist ein Erfolg der Waldgesetzgebung. Diese hat bis heute das Ziel, die Bevölkerung besser vor Naturgefahren zu schützen und die Holzversorgung zu sichern. Inzwischen sind neue Ziele wie die Förderung der Biodiversität oder die Erholungsnutzung hinzugekommen. Die Unterschiede in der Entwicklung der Waldfläche sind in den Regionen Jura, Mittelland, Voralpen, Alpen, Alpensüdseite beträchtlich: Im Mittelland steht der Wald durch die Siedlungsentwicklung und durch Infrastrukturbauten unter Druck. Demgegenüber wird die landwirtschaftliche Nutzung in ungünstigen Gebirgslagen häufig aufgegeben, die Waldfläche nimmt zu. Der Waldeinwuchs durch natürliche Verjüngung erfolgte in den letzten Jahren nahezu ausschliesslich in Lagen oberhalb von 1‘000 m ü. M. in der Alpenregion sowie auf der Alpensüdseite.

Wenn nicht weitergehende öffentliche Interessen tangiert werden, gibt es, was die Waldfunktionen betrifft, keine Gründe, die Ausbreitung des Waldes zu stoppen. Im Gebirge kann der Schutz vor Naturgefahren sogar verbessert werden. Die Entwicklung sollte zukünftig jedoch stärker mit regionalen raumplanerischen Anliegen abgestimmt werden. Dazu bestehen begründete Vorbehalte beispielsweise zur Landschaftsästhetik oder zur Biodiversität. Gestützt auf die Waldgesetzänderung vom 16.03.2012 haben die Kantone die Möglichkeit, im Richtplan Gebiete zu bezeichnen, in denen sie eine Zunahme des Waldes verhindern wollen. Auf dieser Basis können sie statische Waldgrenzen gegenüber dem Offenland festlegen.

Internationaler Vergleich

Der Indikator wird im Rahmen der Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa (Forest Europe) verwendet und ist damit europaweit vergleichbar, dabei muss beachtet werden, dass im Ländervergleich keine einheitliche Walddefinition besteht. Die Waldflächenentwicklung zeigt weltweit gegenläufige Tendenzen (State of Europe’s forests): Dem Waldflächenzuwachs in manchen Ländern Europas steht der Raubbau am tropischen Regenwald gegenüber. Unsere Nachbarländer haben im Jahr 2020 folgende Waldanteile: Deutschland 32,7%, Österreich 47,2%, Frankreich 31,5%, Italien 32,5% und das Fürstentum Liechtenstein 41,9% (State of Europe's forests). Die Schweiz hat zum Vergleich einen Waldanteil von 32,1%.

Methode

Die Daten zur Walfläche und ihrer Entwicklung werden mit den Grundlagen von Luftbildern und der kontinuierlich laufenden Stichprobenerhebung im Wald sowie mit der anschliessenden Modellierung bereitgestellt. Netz: 1,4-km-Netz (im LFI5: 1,4-km-Netz, Unternetze 1-5)

Grundlage für die Bewertung der Entwicklung
Angestrebte Entwicklung Anfangswert Endwert Veränderung in % Beobachtete Entwicklung Beurteilung
Zunahme 1983/85 (LFI1) 2018/22 (LFI5) 11.89% Zunahme positiv
 
Zuletzt aktualisiert am: 10.04.2025

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