Holzvorrat
Der Holzvorrat ist das stoffliche Kapital des Waldes. Er ist das Resultat aus natürlichen Einflüssen sowie aus Handlungen der Menschen. In diesem Sinne ist er keine Steuerungsgrösse (der Indikator ist folglich nicht bewertbar), wohl aber ein wichtiger Indikator beispielsweise für Überlegungen zum gebundenen Kohlenstoff. Zur Erhaltung der Stabilität des Waldes sowie aus waldbaulichen und ökologischen Gründen kann ein örtlich und zeitlich begrenzter Vorratsabbau sinnvoll sein.


- Datengrundlagen
- Landesforstinventar LFI
Gesamthaft ist der Holzvorrat über die letzten Jahrzehnte relativ stabil geblieben, dies jedoch bei regional unterschiedlichen Veränderungen. In den Alpen und auf der Alpensüdseite hat er zugenommen, weil hier weniger Holz genutzt wurde als nachgewachsen ist, und der Wald auf aufgegebenem Kulturland neu eingewachsen ist. Im Jura und im Mittelland hat der Vorrat vor allem wegen erhöhter Mortalität der Bäume und Zwangsnutzungen abgenommen, die durch Trockenheit, Borkenkäferbefalle, Krankheiten oder Windwürfe verursacht wurden.
Obwohl für den Holzvorrat kein Ziel auf nationaler Ebene definierbar ist, stellt der Indikator eine wichtige Messgrösse für den Wald dar. Zielvorräte können jedoch lokal aufgrund der Standortbedingungen, der Bewirtschaftungsziele und der waldbaulichen Massnahmen definiert werden.
Der Schweizer Wald hat im europäischen Ländervergleich mit rund 347 m3 pro Hektar einen der höchsten Holzvorräte (State of Europe’s forests); insbesondere in den ungenügend erschlossenen Gebieten der Voralpen, Alpen und Südalpen ist die Holznutzung mit hohen Kosten verbunden.
Die Daten zum Holzvorrat werden mit den Grundlagen von Luftbildern und der kontinuierlich laufenden Stichprobenerhebung im Wald sowie mit der anschliessenden Modellierung bereitgestellt. Auswertungseinheit: zugänglicher Wald ohne Gebüschwald. Netz: 1,4-km-Netz (im LFI5: 1,4-km-Netz, Unternetze 1-5).
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