Baumartenzusammensetzung
Der Wald ist für die biologische Vielfalt in der Schweiz von grosser Bedeutung: Fast die Hälfte der einheimischen Tiere und Pflanzenarten ist auf ihn angewiesen. Mit ihrer heterogenen Topografie und den grossen Höhenunterschieden weist die Schweiz eine grosse Vielfalt an Standortbedingungen auf, was sich in einer artenreichen Pflanzenwelt widerspiegelt, so auch im Wald. Veränderung in der Baumartenzusammensetzung der Waldbestände in der Schweiz hat verschiedene Gründe: die natürliche Sukzession, veränderte Klimabedingungen, Schadorganismen, Störungsereignisse und Waldbewirtschaftung. Auch die Anpassungsfähigkeit und Resilienz eines Waldes sind bei Vorhandensein mehreren Baumarten erhöht.


- Datengrundlagen
- Landesforstinventar LFI
Drei Baumarten herrschen in den Schweizer Wäldern vor und stellen zusammen über zwei Drittel des Vorrats: die Fichte, die Buche und die Tanne. Je nach Höhenlage und Region unterscheidet sich die Baumartenzusammensetzung jedoch wesentlich. So kommt etwa auf der Alpensüdseite die Kastanie ebenfalls sehr häufig vor. .
Weil die Fichte die weitaus häufigste Baumart der Schweiz ist, trägt ihre Abnahme am meisten zur Veränderung bei. Aber auch die Eschen sind landesweit am Rückzug aufgrund dem Eschentriebsterben (Pilzbefall).
Im Hinblick auf den Klimawandel ist eine vielfältige Mischung der Baumarten vorteilhaft, weil dadurch das Risiko von Stressintoleranz auf mehrere Arten verteilt wird, und somit auch die Anpassungsfähigkeit und Resilienz des Waldes erhöht werden. Waldreservate geben hingegen nicht à priori Garantie für Vielfalt und Stabilität.
Der Indikator wird im Rahmen der Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa (Forest Europe) verwendet und ist damit europaweit vergleichbar. Bei einem Vergleich sollen jedoch die unterschiedlichsten Standortbedingungen zwischen den Ländern mitbetrachtet werden.
Die Daten kommen aus dem ETH-Projekt "Förderung seltener Baumarten auf der Schweizer Alpennordseite" (SEBA). Gemäss SEBA-Liste fehlen die Daten zu Sorbus domestica (Speierling), Ulmus laevis (Flatterulme) und Pyrus pyraster (Wildbirne). Aufgrund der Seltenheit dieser Baumarten sollen die Daten mit Vorsicht und unter Betrachtung des Standardfehlers (siehe Originaldaten LFI) interpretiert werden.
Die Baumartenzusammensetzung wird in Stichproben im Wald erhoben, anschliessend modelliert und auf die Gesamtwaldfläche sowie die Produktionsregionen aufgerechnet. Auswertungseinheit: zugänglicher Wald ohne Gebüschwald. Netz: 1,4-km-Netz (im LFI5: 1,4-km-Netz, Unternetze 1-5).
Weiterführende Informationen