Indikator Wald und Holz

Waldreservate

In den Waldreservaten hat die Erhaltung und Förderung der Biodiversität absoluten Vorrang vor allen anderen Interessen.

In Naturwaldreservaten wird ganz auf forstliche Eingriffe verzichtet, damit sich der Wald wieder natürlich entwickeln kann. In Sonderwaldreservaten wird gezielt eingegriffen, um bedrohte Arten zu fördern. Dazu gehören zum Beispiel viele Arten, die viel Licht und Wärme benötigen.

Diese Schutzgebiete sind wichtig für die national prioritären Arten und Waldgesellschaften bzw. Lebensräume. Die Waldflächen mit natürlicher Entwicklung dienen ebenfalls als Referenzfläche für Forschungsarbeiten im Bezug zur naturnahen Waldbewirtschaftung oder zum Klimawandel.

Bewertung des Zustandes
gut gut
Bewertung der Entwicklung
positiv positiv
Sonderwaldreservate 2022: 42535 Sonderwaldreservate 2019: 39326 Sonderwaldreservate 2018: 37954 Sonderwaldreservate 2016: 35173 Sonderwaldreservate 2014: 30469 Sonderwaldreservate 2012: 25470 Naturwaldreservate 2022: 55586 Naturwaldreservate 2019: 47901 Naturwaldreservate 2018: 46199 Naturwaldreservate 2016: 41815 Naturwaldreservate 2014: 37385 Naturwaldreservate 2012: 32565
Fläche der Waldreservate

Daten zur Grafik: Excel
Quelle: BAFU Datenbank Waldreservate (Datenhoheit Kantone)
Übrige Waldfläche: 92.7% Waldreservate: 7.3%
Anteil Waldreservate an Gesamtwaldfläche, 2018

Daten zur Grafik: Excel
Quelle: BAFU
Kommentar

Mit der Waldpolitik 2020 ist vorgesehen, dass bis zum Jahr 2030 mindestens 10% der Waldfläche als Reservate ausgewiesen wird und mindestens 15 grosse Waldreservate (>500 ha) ausgeschieden werden. Fast drei Viertel des Flächenziels sind erreicht und die Anzahl der grossen Waldreservate ist bereits übertroffen. Die regionale Verteilung der Reservate soll noch verbessert werden, v.a. bezüglich der grossen Reservate im Mitteland.

Internationaler Vergleich

Die Angaben zu den Waldreservaten dienen auch für die internationale Berichterstattung und zur Überprüfung der Zielerreichung gemäss internationalen Verpflichtungen. Im Jahr 2015 lag der Durchschnitt der geschützten Waldfläche für den Biodiversitätserhalt (MCPFE-Kategorien 1.1 bis 1.3) in den untersuchten Ländern in Europa bei 14.9% der gesamten Waldfläche (FOREST EUROPE, 2020). Die Schweiz liegt damit deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. 

Methode

Die Kantone haben Konzepte zur Einrichtung von Waldreservaten (Natur- und Sonderwaldreservate) entwickelt und sind zuständig für die entsprechende Umsetzung. Die Kantone liefern die Geodaten mit den Reservatflächen, die im BAFU in einer GIS-Datenbank erfasst werden. Die Aktualisierung der Daten auf nationaler Ebene erfolgt alle 2 Jahre.

Grundlage für die Bewertung der Entwicklung
Angestrebte Entwicklung Anfangswert Endwert Veränderung in % Beobachtete Entwicklung Beurteilung
Zunahme 2012 2022 (1) 70.69%, (2) 67.00% (1) Zunahme, (2) Zunahme positiv
(1) Naturwaldreservate, (2) Sonderwaldreservate
 
Zuletzt aktualisiert am: 28.02.2024

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