Strukturvielfalt des Waldes
Eine hohe Strukturvielfalt fördert die Biodiversität, indem eine Vielzahl von Lebensräumen für verschiedenen Arten geschafft werden. Die Strukturvielfalt und die -merkmale sind somit wichtige Parameter der ökologischen Qualität und der Anpassungsfähigkeit der Wälder an Veränderungen. Zudem ist ein Wald mit einer mehrschichtigen oder stufigen Struktur widerstandsfähiger gegenüber Umweltveränderungen und Störungen wie Stürmen oder Insektenbefall, da er eine grössere Anpassungs- und Regenerationsfähigkeit besitzt.


- Datengrundlagen
- Schweizerisches Landesforstinventar (LFI)
Die Strukturvielfalt nach LFI ist ein Syntheseindikator zur Bewertung eines Waldbestandes als Lebensraum. Strukturreiche Waldbestände sind eine wichtige Basis für eine hohe Artenvielfalt. Werden die einzelnen Merkmale betrachtet, sind die (regionalen) Entwicklungen teilweise unterschiedlich gelaufen; z.B. Zunahme Totholz und Asthäufen, gleichzeitig ungünstige Entwicklung beim Schädigungsgrads des Bestandes. Gesamthaft betrachtet ist die Strukturvielfalt im Schweizer Wald in einem guten Zustand.
In ihrer vertikalen Struktur sind landesweit gut ein Drittel der Bestände einschichtig. Als Summer der verschiedenen Faktoren wie die Hohenlage, die Standortbedingungen und die historische Bewirtschaftung haben alle Bäume etwa das gleiche Alter und die gleiche Dimension in solchen Wäldern. Besonders viele einschichtige Bestände gibt es auf der Alpensüdseite, in den Voralpen und in den Alpen. Deren Anteil hat sich in der letzten Dekade weiter erhöht. Einförmige Wälder ohne jegliche Verjüngung sind ungünstig angesichts zunehmender Störungen aufgrund des Klimawandels. Dies gilt besonders bei den Schutzwäldern.
Die Daten werden mit den Grundlagen von Luftbildern und der kontinuierlich laufenden Stichprobenerhebung im Wald sowie mit der anschliessenden Modellierung bereitgestellt. Auswertungseinheit: zugänglicher Wald ohne Gebüschwald. Netz: 1,4-km-Netz (im LFI5: 1,4-km-Netz, Unternetze 1-5).
Strukturvielfalt des Bestandes (Syntheseindikator): Wert des Waldbestandes als Lebensraum abgeleitet aus den LFI-Merkmalen Entwicklungsstufe, Schlussgrad, Bestandesstruktur, Starkholzanteil, Schädigungsgrad des Bestandes, Vorhandensein von Wald- oder Bestandesrand, Vorkommen und Art von Lücken im Bestand, Deckungsgrad der Krautschicht, Deckungsgrad der Beerensträucher sowie aus dem Vorkommen von Stöcken, liegendem Totholz, Dürrständern und Asthaufen. Daten zur Strukturvielfalt des Bestandes sind erst ab LFI2 verfügbar.
Bestandesstruktur: Vertikaler Aufbau (Schichtung) eines Baumbestandes, definiert anhand der Deckungsgrade von Oberschicht, Mittelschicht und Unterschicht.
Angestrebte Entwicklung | Anfangswert | Endwert | Veränderung in % | Beobachtete Entwicklung | Beurteilung |
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Zunahme | 1993/95 (LFI2) | 2018/22 (LFI5) | 40.54% | Zunahme | positiv |
Basis: (1) Strukturvielfalt - hoch |
Weiterführende Informationen