Nitrat im Grundwasser
Grundwasser enthält von Natur aus nur wenige Milligramm Nitrat pro Liter. Ins Grundwasser gelangt Nitrat hauptsächlich durch den Einsatz von Stickstoff-haltigem Hof- und Mineraldünger in der Landwirtschaft. Wird mehr Dünger ausgebracht als die Pflanzen aufnehmen können, so wird der überschüssige Stickstoff in Form von Nitrat aus dem Boden ausgewaschen und mit dem Sickerwasser ins Grundwasser verlagert. Auch die Deposition von Stickoxiden und Ammoniak aus der Luft lässt den Stickstoff-Gehalt im Boden und damit das Risiko steigen, dass Nitrat ins Grundwasser ausgewaschen wird.
Grundwasser ist die wichtigste Trinkwasserressource der Schweiz. Über 80% des Trinkwassers in der Schweiz wird aus Grundwasser gewonnen.
Die Nitrat-Konzentration im Grundwasser überschreitet landesweit an 15% der NAQUA-Messstellen die numerische Anforderung der Gewässerschutzverordnung GSchV von 25 mg/l. In intensiv landwirtschaftlich genutzten Regionen ist die Nitrat-Konzentration am höchsten. Unter Ackerland liegt sie an knapp 50% der Messstellen bei über 25 mg/l. Nachdem die Zahl der Messstellen, an denen der Grenzwert im Grundwasser überschritten wird, während einigen Jahren leicht rückläufig war, ist sie von 2016 bis 2021 gestiegen. Insbesondere im Mittelland sind die Konzentrationen vielerorts zu hoch.
Schutz vor übermässigem Eintrag von Nitrat bietet eine ausgeglichene Stickstoffbilanz in der Landwirtschaft sowie eine standortgerechte und nachhaltige Bodenbewirtschaftung. Weitergehende, gezielte Massnahmen zur Reduktion der Nitrat-Konzentration im Grundwasser fördert der Bund im Rahmen von Sanierungsprojekt nach Art. 62a des Gewässerschutzgesetzes GSchG.
Weitere Informationen : Link
- Verwandte Indikatoren
- Ammoniak-Emissionen
- Stickoxid-Emissionen
- Stickstoff-Bilanz in der Landwirtschaft
Da je nach Land z.T. andere Zielwerte gelten, sind die Daten nicht direkt vergleichbar.
Die Nitrat-Konzentration im Grundwasser der Schweiz wird auf Landesebene im Rahmen der Nationalen Grundwasserbeobachtung NAQUA erfasst. Das Messnetz von NAQUA wird vom BAFU in enger Zusammenarbeit mit den kantonalen Fachstellen betrieben und umfasst 545 Messstellen. Für die statistischen Analysen wird jeweils der Maximalwert pro NAQUA-Messstelle und Jahr herangezogen.
Angestrebte Entwicklung | Anfangswert | Endwert | Veränderung in % | Beobachtete Entwicklung | Beurteilung |
---|---|---|---|---|---|
Abnahme | Mittel 2013-2015 | Mittel 2020-2022 | 12.80% | Zunahme | negativ |
Weiterführende Informationen