Medienkonferenz zum Waldbericht 2025, Galmwald, 18.03.2025

Rede von Katrin Schneeberger, Direktorin des BAFU, anlässlich der Medienkonferenz zum Waldbericht 2025, am 18. März 2025, im Galmwald FR.

Liebe Medienschaffende

Sehr geehrte Damen und Herren

Liebe Kolleginnen und Kollegen

Ich freue mich, Sie heute zur Medienkonferenz anlässlich der Publikation des Waldberichts 2025 hier im Galmwald begrüssen zu dürfen. Der Galmwald ist ein Schweizer Unikat: Er ist der einzige Wald, der nicht einer Gemeinde, sondern direkt dem Kanton Freiburg gehört und das seit 1803, als Napoleon dies verfügte.

In weiser Voraussicht liess er auch diese mächtigen Eichen pflanzen. Sie sollten, so der ursprüngliche Plan, 250 bis 300 Jahre später für den Bau grosser Schiffe verwendet werden. Da heute der Hochseeschiffbau nicht mehr primär auf Holz setzt, sind sie uns glücklicherweise erhalten geblieben.

Mögen sie noch so stattlich sein: Ein Wald ist mehr als die Summe seiner Bäume. Er ist ein Multitalent, das zahlreiche Leistungen für die Gesellschaft und Umwelt erbringt: Er schützt uns vor Naturgefahren, reinigt die Luft, speichert CO2 und bietet Lebens- und Erholungsraum. Der Wald ist hierzulande und weltweit eines der wichtigsten Ökosysteme.

Nur ein gesunder Wald kann diese wichtigen Dienstleistungen für uns erbringen. Um dem Wald den Puls zu fühlen, beobachten BAFU und WSL seine Entwicklung systematisch. Es freut uns, Ihnen heute mit dem Waldbericht die Entwicklung der letzten zehn Jahre vorzustellen.

Der Waldbericht zeigt den Zustand, die Nutzung und die Entwicklung des Schweizer Waldes auf. Diese Daten sind für die regionale Bewirtschaftung wie auch die nationale Waldpolitik wichtig. Regional helfen diese Daten, die Waldbewirtschaftung rechtzeitig anzupassen, wo es nötig ist.

National sind die gesammelten Erkenntnisse wichtig, damit die bestmögliche Balance zwischen Nutzung und Schutz des Waldes angestrebt werden kann. Der Bericht zeigt auf, wo die dazu notwendigen Rahmenbedingungen heute schon stimmen und wo sie noch justiert werden müssen.

Und letztlich schafft der Bericht in der breiten Öffentlichkeit Transparenz über den Zustand des Waldes. Damit stärkt er das Vertrauen in unsere Forstpolitik und sensibilisiert die Bevölkerung für den nachhaltigen Umgang mit diesem wertvollen Naturerbe.

Das letzte Jahrzehnt war für den Schweizer Wald turbulent. Extreme Wetterereignisse als Folge des Klimawandels setzten ihn zunehmend unter Druck. Lange Trockenperioden, Dauerregen, Hagel, Stürme und Waldbrände haben den Wald geschwächt und damit auch die Ausbreitung von Schadorganismen begünstigt.

Heureusement, les résultats des recherches montrent également que les forêts s'adaptent jusqu'à un certain point au changement climatique. Cependant, elles ne peuvent souvent plus fournir une partie de leurs services aussi efficacement qu'auparavant.

Das ist eine Herausforderung. Etwa dort, wo Schutzwälder uns vor Naturgefahren schützen sollten oder wo der Wald eine wichtige Aufgabe bei der Eindämmung des Klimawandels übernimmt, in dem er CO2 speichert. Heute speichert der Wald noch mehr CO2, als er abgibt. Ein Blick über die Grenze in die Bundeswaldinventur Deutschlands zeigt aber, dass diese Leistung nicht garantiert ist: Der Wald in Deutschland gibt inzwischen mehr Kohlenstoff ab, als er aufnehmen kann.

La situation est en revanche plus favorable pour les habitants de la forêt, qui bénéficient d'un environnement propice au développement des plantes et des animaux. Il convient de continuer à promouvoir cette évolution en prenant des mesures sylvicoles appropriées.

Geschätzte Anwesende,

Um unsere wertvollen Wälder zu erhalten, müssen wir sie fit für die Zukunft machen. Mit der Waldpolitik 2020, dem Bericht «Waldpolitik: Ziele und Massnahmen 2021–2024» und der Ressourcenpolitik Holz 2030 hat der Bund die strategischen Weichen dafür gestellt. Beginnend mit der Revision von Waldgesetz und Waldverordnung 2017, hat der Bund Ergänzungen zur Anpas­sung des Waldes an den Klimawandel, zum Schutz des Waldes vor Schadorganismen und zur Förderung der Holz­verarbeitung und -verwendung vorangetrieben. Die Schlussfolgerungen des Waldberichts bilden die Grundlage für die «Integrale Wald- und Holzstrategie 2050» des Bundesrates. Die Strategie wird dieses Jahr vorgestellt und steckt den Handlungsrahmen für die Zukunft ab.

Das Ziel ist, dass unser Wald langfristig gesund und leistungsfähig bleibt. Dafür braucht es eine gute Abstimmung und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Politik, Behörden, Waldbesitzenden, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

Ich möchte an dieser Stelle allen an der Erarbeitung des Waldberichts Beteiligten meinen herzlichen Dank aussprechen. Sie liefern mit ihren Arbeiten die Grundlagen, damit Bund, Kantone und Waldbesitzende auch zukünftig nachhaltige Massnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Waldgesundheit treffen können.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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Letzte Änderung 18.03.2025

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