Mit Hilfe von Katastern werden die Emissionen und Entzüge gemäss Treibhausgasinventar der Schweiz räumlich aufgeschlüsselt und auf der Landeskarte dargestellt. Dabei handelt es sich nicht um Messungen, sondern um eine Verteilung der schweizweiten Resultate gemäss Treibhausgasinventar gestützt auf einfache Annahmen zur Verortung der Quellen und Senken von Treibhausgasen.
Alle grundlegenden Informationen zur Erarbeitung der Kataster finden Sie in den folgenden Publikationen:
Emissionskataster Schweiz 2015 Treibhausgase und Luftschadstoffe (PDF, 1 MB, 06.05.2021)Im Auftrag des BAFU
Nachfolgend werden die Emissionskataster für die Treibhausgase (CO2, CH4, N2O und synthetische Gase) für das Jahr 2015 gezeigt. Die letzte Abbildung zeigt das Kataster für biogenes CO2 aus der Landnutzung für das Jahr 2019.
Kohlenstoffdioxid (CO2)
Die CO2-Emissionen entstehen in erster Linie entlang dem Strassennetz (Verkehr) sowie in überbauten Gebieten (Haushalte, Dienstleistungen, Industrie). Wichtige Punktquellen sind Zementwerke, Kehrichtverwertungsanlagen (KVA) und weitere grosse Industrieanlagen (Raffinerie, chemische Industrie, Metall-, Holz- und Lebensmittelindustrie, etc.). Biogene CO2-Emissionen bzw. CO2-Entzüge aus der Atmosphäre sind hier nicht berücksichtigt, sie werden weiter unten unter "Landnutzung" separat dargestellt.
Methan (CH4)
Die CH4-Emissionen entstehen vorwiegend in der Landwirtschaft bei der Rindviehhaltung und der Hofdüngerbewirtschaftung und damit in ländlichen Gebieten (Ställe, Weiden). Weitere wichtige Quellen sind alte Kehrichtdeponien, das Gasnetz und Kläranlagen.
Lachgas (N2O)
Die N2O-Emissionen entstehen hauptsächlich in der Landwirtschaft beim Einsatz von Dünger und bei der Hofdüngerbewirtschaftung (landwirtschaftliche Nutzflächen, Ställe). Weitere relevante Emissionen stammen von einzelnen Anlagen der chemischen Industrie sowie von Kläranlagen.
Synthetische Gase
Die Emissionen von synthetischen Gasen sind vorwiegend auf Verluste der Kältemittel von Kühlräumen, Kühlschränken und Klimaanlagen zurückzuführen und entstehen folglich in besiedelten Gebieten (stationäre Kühlung) und entlang vom Strassennetz (mobile Klimaanlagen).
Landnutzung (biogenes CO2)
Die Karte zeigt die CO2-Bilanz von Vegetation und Böden in Tonnen CO2 pro Hektar für das Jahr 2019 auf einem Raster von einem Quadratkilometer. Ein positives Vorzeichen entspricht einer Netto-Freisetzung von CO2, ein negatives Vorzeichen bedeutet, dass mehr CO2 aus der Atmosphäre aufgenommen als freigesetzt wurde (Kohlenstoffsenke).
Die meisten Wälder entziehen der Atmosphäre CO2, im Alpenraum werden aufgrund der vergleichsweise geringen Holzernte die höchsten Raten erreicht. Dagegen setzen landwirtschaftlich genutzte ehemalige Moorböden am meisten CO2 pro Flächeneinheit frei.
Weiterführende Informationen
Dokumente
Letzte Änderung 12.01.2024