Editorial von Katrin Schneeberger, Direktorin BAFU.
Sind Sie ein Sommermensch? So ein richtiger? Macht es Ihnen nichts aus, wenn die Tage drückend sind, die Nächte tropisch, und wenn bei der geringsten Bewegung der Schweiss aus den Poren tropft? Lieben Sie das sogar? Dann zählen Sie zu den Glücklichen: Sommermenschen wie Sie haben Zukunft. Denn trotz aller Anstrengungen steht heute schon fest: Die Klimaerwärmung ist auf mittlere Frist nicht zu stoppen. Es wird aber nicht nur einfach heisser im Sommer werden. Es wird auch mehr Phasen der Trockenheit geben. Extreme Regenfälle werden vermehrt zu Hochwasser führen, die Permafrostböden in den Alpen werden instabil. Schnee im Winter wird zusehends Mangelware.
Das muss auch Sommermenschen nachdenklich stimmen. Denn die Folgen der Klimaerwärmung bedrohen die Landwirtschaft und damit unsere Ernährung. Sie gefährden unsere Wälder, unsere Siedlungen. Sie bedrohen, kurz gesagt, unsere Sicherheit, unsere Wohlfahrt und unsere Art zu leben.
Die gute Nachricht dabei: Die Menschen, gerade jene im Alpenraum, haben seit Urzeiten eine Meisterschaft darin entwickelt, sich an Umweltbedingungen anzupassen, die sich verändern. Das müssen wir auch jetzt tun. Doch worin bestehen die klügsten Massnahmen? Wo kann man ansetzen? In einem Pilotprogramm hat der Bund Antworten auf diese Fragen gesucht. Lesen Sie dazu unseren Schwerpunkt.
Gefordert sind kühle Antworten auf heisse Fragen. Dabei hilft uns Sachlichkeit. Zum Beispiel am 18. Juni an der Urne bei der Frage: Was tun wir, um den Klimawandel zu begrenzen? Ich wünsche Ihnen bei Ihrer Entscheidung einen kühlen Kopf. Und uns allen einen grossen Sommer.
Letzte Änderung 10.05.2023