Indikator Naturgefahren

Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse

Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse können bedeutende Schäden verursachen. Die Höhe der Schäden wird von der Nutzung des Siedlungsraums und von der Intensität und der räumlichen Ausdehnung der Naturereignisse beeinflusst. Sie hängt somit auch von den Massnahmen ab, die ergriffen werden, um Menschen, Umwelt und Sachwerte zu schützen. Die Schadensumme im Ereignisfall ist ein Indikator einerseits für den Erfolg der vorbeugenden Massnahmen zum Schutz vor Naturereignissen und andererseits für die Verletzlichkeit von Bauten und Infrastrukturen.

Bewertung des Zustandes
mittelmässig mittelmässig
Bewertung der Entwicklung
nicht bewertbar nicht bewertbar
Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2023: 72.61 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2022: 45.5359316140249 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2021: 470.696737187112 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2020: 42.2112676056339 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2019: 86.7038827729843 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2018: 215.531277993431 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2017: 184.451627486438 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2016: 103.250454545455 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2015: 155.7592760181 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2014: 105.960259469132 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2013: 131.572674418605 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2012: 40.9344689080631 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2011: 124.265625 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2010: 65.2897659952605 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2009: 27.4178347748285 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2008: 24.1729228486648 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2007: 759.21964285714 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2006: 80.0086497244337 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2005: 3268.84091120051 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2004: 53.7799780839073 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2003: 81.2006942253076 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2002: 391.432835820896 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2001: 90.8963326941516 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2000: 818.357537120722 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1999: 790.582377049176 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1998: 49.9219679444812 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1997: 229.212396694215 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1996: 40.4730897009967 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1995: 99.4106664434026 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1994: 253.648568019094 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1993: 1105.73237620358 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1992: 77.2745115452931 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1991: 157.244179600887 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1990: 394.549002347419 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1989: 20.8011340206185 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1988: 186.77552105487 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1987: 1863.83611351819 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1986: 189.823186813187 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1985: 82.0210363153233 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1984: 170.146243701328 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1983: 91.2910183875531 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1982: 72.296723300971 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1981: 96.0426923076924 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1980: 48.8032495903879 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1979: 94.1335227272727 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1978: 1102.54281930547 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1977: 538.710588935159 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1976: 39.8579819277109 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1975: 340.382812500001 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1974: 68.1945716154349 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1973: 240.803302225413 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1972: 46.5872365339578
*teuerungsbereinigt, Preisbasis 2023

Daten zur Grafik: Excel
Quelle: WSL
Kommentar

Von 1972 bis 2023 verursachten Hochwasser und Murgänge Schäden von  rund 14.6 Mia. CHF. Die Schäden durch Rutschungen und Sturzprozesse belaufen sich auf 1.3 Mia. CHF. Insgesamt resultieren damit Schäden von 15.9 Mia. CHF; dies entspricht einem durchschnittlichen Schaden von 306 Mio. CHF pro Jahr (alle Werte sind teuerungsbereinigt, Preisbasis 2023).

Die Schadenssumme ist in erster Linie durch einzelne Grossereignisse geprägt. So verursachte das Hochwasser vom August 2005 allein Schäden in der Höhe von rund 3.3 Mia. CHF (teuerungsbereinigt), und die Hälfte der Schäden ist allein auf die fünf grössten Einzelereignisse zurückzuführen.

Etwa 1.8 Millionen Menschen, d.h. rund 20 % der Schweizer Bevölkerung, leben gemäss national verfügbaren Daten in überschwemmungsgefährdeten Gebieten. Genau dort befinden sich auch rund 1.7 Millionen oder rund 30 % der Arbeitsplätze. In potenziellen Überschwemmungsgebieten liegen rund 25 % der Sachwerte (insgesamt rund CHF 840 Mrd.[1]). Hier findet auch ein wesentlicher Teil der wirtschaftlichen Wertschöpfung statt. Die vorhandene Schutzinfrastruktur schützt diese Gebiete gegen häufige Ereignisse. Ohne diese Schutzinfrastruktur wären die Schäden durch Hochwasser deutlich höher.

Schäden lassen sich verhindern oder begrenzen, wenn die Gefahr bekannt ist. Die Fertigstellung der Gefahrenkarten, ihre laufende Aktualisierung und konsequente Umsetzung sind deshalb vordringlich. Durch eine gefahrengerechte Raumnutzung kann das Schadenspotential begrenzt werden. Bauten und Infrastrukturen sind so zu planen, dass grössere Schäden vermieden werden. Präventive Massnahmen (z.B. Schutzbauten) müssen robust und überlastbar ausgelegt sein und einfach an neue Bedingungen (Klimawandel) angepasst werden können. Die verbleibenden Risiken sind durch eine umfassende Notfallplanung und eine optimierte Warnung und Alarmierung zu begrenzen.

Absolute Sicherheit im Umgang mit Naturgefahren gibt es nicht. Allerdings haben die Analyse der grossen Hochwasserereignisse und insbesondere das Projekt OWARNA gezeigt, dass sich durch konsequente Umsetzung moderner Hochwasserschutzkonzepte und durch eine verbesserte Warnung und Alarmierung bis zu 20% der Schäden vermeiden liessen. Aus diesem Grund wird der Zustand als mittelmässig bewertet. Die Entwicklung wird nicht bewertet, weil die starken jährlichen Schwankungen und die relativ kurze Beobachtungsperiode keine eindeutige Aussage zulassen.

Methode

Seit 1972 sammelt die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL im Auftrag des BAFU systematisch Daten zu den Unwetterschäden in der Schweiz. Dabei werden die Prozesse Hochwasser, Murgang, Rutschung sowie (seit 2002) Steinschlag und Felssturz berücksichtigt. Die Erhebungen basieren hauptsächlich auf Meldungen von etwa 3000 Schweizer Zeitungen und Zeitschriften sowie – bei grösseren Ereignissen – auf Angaben von Kantonen und Versicherungsgesellschaften.

[1] Der Erstellungswert des Bauwerks Schweiz beträgt CHF 3 355 Mrd. gemäss Studie „Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Immobilienwirtschaft der Schweiz“ (Staub P., Rütter H., 2014).

 
Zuletzt aktualisiert am: 24.04.2024

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