Stickstoffeintrag in den Wald
Stickstoffeinträge sind eine gravierende Belastung für die Wälder. Zu hohe Einträge führen zu einer unausgewogenen Ernährung der Bäume, Störungen des Wurzelwachstums und der Nährstoffaufnahme in den Bäumen. In der Folge werden Bäume anfälliger gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Im Boden bewirken zu hohe Einträge Versauerung und Nährstoffauswaschung zusammen mit Nitrat. Dies verändert langfristig die Qualität des Bodens. Die Eutrophierung der Wälder zeigt sich insgesamt an einer Zunahme stickstoffliebender Pflanzen wie Holunder und Brombeeren.
schlecht
negativ
Die Stickstoffeinträge in Wälder liegen nach wie vor auf hohem Niveau. Seit 2000 ist einzig bei den oxidierten Stickstoff-Komponenten ein Rückgang dokumentiert, während sich die Einträge der reduzierten Stickstoff-Komponenten (Ammoniak aus der Landwirtschaft) kaum mehr verändert haben. Dies ist eine direkte Folge der Entwicklung der Emissionen. Die durchschnittlichen Stickstoffeinträge in Wälder von 20,1 kg N/ha pro Jahr (2020) liegen über den Critical Loads für Stickstoff. Die Überschreitung der Critical Loads auf rund 87% der Wälder in der Schweiz (2020) zeigt die potenzielle Gefährdung hinsichtlich Eutrophierung und Versauerung. Folglich wird der Zustand als schlecht beurteilt. Die Entwicklung des Trends ist seit 1880 steigend, zeigt jedoch seit den 2000er Jahren eine Abnahme. Auf dieser Grundlage wird die Entwicklung des Trends als negativ eingestuft.
- Verwandte Indikatoren
- Kronenverlichtung
- Waldbrände
Die dem Indikator zugrunde liegende Methode ist internationaler Standard. Die Schweizer Daten werden wegen der kleinräumig stark wechselnden Topographie in einem räumlich sehr feinen Raster (500 m x 500 m) berechnet. Ihre Qualität ist als sehr gut einzustufen.
Im europäischen Vergleich gehört die Schweiz zu den Gebieten mit hohen Stickstoffeinträgen. Dies ist in erster Linie auf die intensive Tierhaltung zurückzuführen.
Die Berechnung erfolgt schweizweit durch Meteotest. Die Methode ist beschrieben in: Rihm und Künzle, 2023. Nitrogen deposition and exceedances of critical loads for nitrogen in Switzerland 1990–2020.
| Angestrebte Entwicklung | Anfangswert | Endwert | Veränderung in % | Beobachtete Entwicklung | Beurteilung |
|---|---|---|---|---|---|
| Abnahme | 1880 | 2020 | (1) 129.88%, (2) 118.35%, (3) 131.30% | (1) Zunahme, (2) Zunahme, (3) Zunahme | negativ |
| (1) Mittelwert, (2) Q25 - 25% Quantil, (3) Q75 - 75% Quantil | |||||
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