Kronenverlichtung
Die Kronenverlichtung ist ein guter Indikator dafür, wie stark ein Baum unter Stress steht – etwa durch starken Wind, Frost, Trockenheit, Insektenbefall oder Pilze. Er eignet sich, um grossflächig den Zustand und seine Veränderungen zu dokumentieren, erlaubt aber keine generellen Aussagen über den Gesundheitszustand eines Waldes, da er ein so genannter "unspezifischer Indikator" ist, vergleichbar mit dem Fieber beim Menschen, das auf viele Ursachen zurück geführt werden kann. Unspezifische Indikatoren weisen immer auf Ursachen hin, die untersucht werden sollten.
- Verwandte Indikatoren
- Stickstoffeintrag in den Wald
- Waldbrände
Die Kronenverlichtung entspricht der Abweichung der Benadelung/Belaubung eines Baumes von einem Referenzwert, wobei die Ursache für diese Abweichung als unbekannt betrachtet wird. Der Referenzwert entspricht der standortspezifischen maximalen Benadelung/Belaubung (Referenzbaum). Bäume mit mehr als 25 Prozent Kronenverlichtung gelten als geschädigt. Da eine einmalige Beurteilung der Kronenverlichtung nicht ausreicht, um einen Baum als «gesund» oder «krank» zu klassieren, braucht es langjährige Zeitreihen (siehe BAFU/WSL 2015, Waldbericht 2015).
Die Datenerhebung (jährliche Stichprobenerhebung) beruht auf einer internationalen Methode des ICP Forests (International Co-operative Programme on Assessment and Monitoring of Air Pollution Effects on Forests, siehe: http://icp-forests.net/).
Das Stichprobennetz wurde im Laufe der Jahre verändert. Erfolgte in den 1980/90er-Jahren eine Kronenansprache (Erhebung) an rund 8'000 Bäumen (4x4 km-Probeflächennetz; ab 1993 8x8 km-Netz), so werden seit 1998 nur noch Erhebungen an rund 1‘100 Bäume gemacht (16x16 km-Netz, max. 49 Flächen).
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