Indikator Wald und Holz

Waldschäden durch Käferbefall

Verschiedene Insekten können geschwächte Bäume besiedeln und absterben lassen. Dadurch werden altersschwache, kranke oder unter Stress stehende Bäume ausgemerzt, was den Gesundheitszustand des Waldes und seine Widerstandsfähigkeit fördert. Wenn sich diese Insekten jedoch, beispielsweise in langen Hitze- und Trockenperioden oder nach Sturmschäden, stark vermehren, können auch gesunde Bäume in Mitleidenschaft gezogen werden; schlimmstenfalls sterben ganze Wälder ab.

Dieser Indikator beschränkt sich auf die Populationsentwicklung und Schäden des Buchdruckers Ips typographus.

Bewertung des Zustandes
mittelmässig mittelmässig
Bewertung der Entwicklung
negativ negativ
Käferholz 2022: 632 Käferholz 2021: 608 Käferholz 2020: 1214 Käferholz 2019: 1489 Käferholz 2018: 830 Käferholz 2017: 327 Käferholz 2016: 229 Käferholz 2015: 252 Käferholz 2014: 160 Käferholz 2013: 146 Käferholz 2012: 72 Käferholz 2011: 98 Käferholz 2010: 153 Käferholz 2009: 107 Käferholz 2008: 107 Käferholz 2007: 285 Käferholz 2006: 727 Käferholz 2005: 1015 Käferholz 2004: 1350 Käferholz 2003: 2067 Käferholz 2002: 1168 Käferholz 2001: 1310 Käferholz 2000: 162 Käferholz 1999: 86 Käferholz 1998: 78
Käferholz als Mass für Waldschäden durch Buchdruckerbefall (in 1000 m3).

Daten zur Grafik: Excel
Quelle: Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft: Waldschutz Schweiz
Kommentar

Nach dem Sturm Lothar im Winter 1999/2000 nahm der Buchdruckerbefall stark zu. Nach 2003 ging er zwar massiv zurück, seit 2013 ist allerdings wieder ein Anstieg festzustellen.

2017 wurden vor allem Fichtenbestände in tieferen Lagen des Mittellandes, in Teilen Graubündens und der Alpensüdseite befallen.

Nach der Zunahme im Jahr 2013 hat sich der Befall durch den Buchdrucker seit 2014 auf leicht erhöhtem Niveau stabilisiert. Während die Situation in der Nordschweiz ruhig war, ist der Befall in einzelnen Bergregionen deutlich angestiegen, so beispielsweise in Graubünden und im Wallis. Diese Zunahme kann häufig auf regionale Sturm- und Schneedruckschäden der vergangenen zwei Jahre zurückgeführt werden.

Von einer neuen Massenvermehrung des Buchdruckers zu sprechen ist nicht angebracht, aber mittel- bis langfristig könnte sich das Problem wieder verschärfen, da – als Folge des Klimawandels – vermehrt mit extremen Wetterereignissen wie Trockenheit und Stürmen zu rechnen ist. Die Buchdruckeraktivität wird sowohl durch höhere Temperaturen als auch durch die Folgen von Stürmen begünstigt.

Internationaler Vergleich

Der Indikator ist international nur bedingt vergleichbar, da unterschiedliche Baum- und Käferarten erfasst werden (in der Schweiz sind nur Buchdrucker und Fichte erfasst; im Ausland zum Teil andere/zusätzliche Baumarten und Borkenkäferarten. Hinweis: International werden die Schäden in Hektar Waldfläche erfasst).

Methode

Die Daten werden mittels einer Umfrage bei allen Forstrevieren in der Schweiz erhoben. Für diesen Indikator werden nur Buchdrucker und Fichte erfasst, was 80 bis 85 % der Schäden durch Borkenkäfer abdeckt. Weitere Befälle durch andere Insektenarten werden ebenfalls durch Waldschutz Schweiz mittels einer Umfrage bei den Förstern erhoben.

Grundlage für die Bewertung der Entwicklung
Angestrebte Entwicklung Anfangswert Endwert Veränderung in % Beobachtete Entwicklung Beurteilung
Abnahme Mittel 1998-2000 Mittel 2020-2022 652.76% Zunahme negativ
 
Zuletzt aktualisiert am: 21.02.2024

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