Biodiversität im Wald

Der Wald ist für die Biodiversität von hohem Wert: Etwa 40 % der Pflanzen, Tiere und Pilze sind in der einen oder anderen Form auf den Lebensraum Wald angewiesen. Bund und Kantone ergreifen Massnahmen, um die Biodiversität des Waldes zu erhalten und zu fördern.

Der Schweizer Wald ist dank naturnaher Bewirtschaftung grösstenteils ein relativ naturnahes Ökosystem. Dennoch unterscheidet er sich deutlich von ursprünglichen Urwäldern: Es fehlen sowohl die lichten Pionier- als auch die Alters- und Zerfallsphasen. Arten, die auf diese Entwicklungsstadien angewiesenen sind, sind oft gefährdet.

Problematisch sind zudem Stickstoffeinträge, die über die Luft in den Wald gelangen und den Waldboden düngen. Eine zunehmend wichtige Rolle spielt der Klimawandel, der den Wald und seine Biodiversität verändert.

Biodiversitätsstrategie und Waldpolitik 2020

Der Bund fördert die Biodiversität im Wald mit der Strategie Biodiversität Schweiz und der Waldpolitik 2020. Das Programm Waldpolitik mit dem Ziel einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung wird mit der «Vision 2030» weitergeführt. Hierzu hat das BAFU die Massnahmen bis 2024 aktualisiert.

Für die Biodiversitätsförderung im Wald gibt es drei Ansätze, die komplementär eingesetzt werden sollen:

  • Segregation von Flächen, auf denen die Biodiversität absoluten Vorrang hat (z.B.in Waldreservaten)
  • Integration in die Waldbewirtschaftung (z.B. Stehenlassen von Biotopbäumen, Ausweisung von Altholzinseln)
  • Spezifische Fördermassnahmen für national prioritäre Arten und Lebensräume in- und ausserhalb von Waldreservaten (z.B. Feuchtbiotope, Waldränder)

Massnahmen Waldbiodiversität

Gestützt auf die Biodiversitätsstrategie des Bundes hat das BAFU eine Vollzugshilfe mit sechs Massnahmenbereichen erarbeitet. Sie hat zum Ziel, ökologische Potenziale und Defizite koordiniert anzugehen und die Bundes- und Kantonsmittel möglichst effektiv einzusetzen.

Biodiversität im Wald: Ziele und Massnahmen (PDF, 10 MB, 19.03.2015)Vollzugshilfe zur Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt im Schweizer Wald. 2015

Wirkungsanalyse Waldbiodiversität

Um methodisch vergleichbare Erkenntnisse zur Wirkung der Fördermassnahmen auf die biologische Vielfalt im Wald zu erhalten hat das BAFU das «Konzept Wirkungsanalyse Waldbiodiversität» erarbeitet. Das Konzept erläutert den Gesamtansatz, in den Anhängen werden Methodenstandards auf Strukturebene (A1) und Artebene (A2) konkretisiert. Zur Durchführung der Erhebung auf Strukturebene werden zudem digitale Formulare als elektronischer Anhang zur Verfügung gestellt.

  1. Konzept Wirkungsanalyse Waldbiodiversität: Konzept Wirkungsanalyse Waldbiodiversität (PDF, 513 kB, 11.12.2024)
  2. Anhang A1 – Methodenstandard Strukturebene: A1 Methodenstandard Strukturebene (PDF, 907 kB, 11.12.2024)
  3. Anhang A2 – Methodenstandard Artebene: A2 Methodenstandard Artebene (PDF, 738 kB, 11.12.2024)
  4. Formulare Strukturerhebung:

Programmvereinbarungen Wald

Das wichtigste Förderinstrument für die Umsetzung der Massnahmen sind die seit 2008 zwischen Bund und Kantonen abgeschlossenen Programmvereinbarungen im Bereich Waldbiodiversität.

Weiterführende Informationen

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Letzte Änderung 11.12.2024

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