Die nachhaltige Waldbewirtschaftung sichert langfristig die Funktionen des Waldes. Holz und Ressourcen werden so entnommen, dass die Regeneration gefördert wird. Ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Ansprüche werden abgestimmt, um eine Balance zwischen Nutzung und Schutz zu finden. Ziel ist ein gesunder Wald für zukünftige Generationen und die Erfüllung gesellschaftlicher Bedürfnisse wie Holz, Schutz und Erholung.
Als nachhaltige Waldbewirtschaftung wird die Praxis bezeichnet Wälder so zu bewirtschaften, dass sie ihre Funktionen und Leistungen langfristig erfüllen und erbringen können. Das heisst, Holz und andere Waldressourcen werden in einem Mass und auf eine Art entnommen, die die Vitalität und Regenerationsfähigkeit des Waldes nicht gefährdet, sondern sie mit gezielten Massnahmen sogar fördert. Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung achtet ebenfalls darauf, die vielfältigen Waldfunktionen im Sinne der Multifunktionalität zu erhalten. Dabei gilt es die ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Ansprüche an den Wald aufeinander abzustimmen.
Ziel ist es, eine Balance zwischen Nutzung und Schutz der Wälder zu finden, um auch für zukünftigen Generationen einen gesunden Wald zu erhalten und die gesellschaftlichen Bedürfnisse wie Holz, Schutz vor Naturgefahren oder Erholung abzudecken.
Nachhaltige Waldbewirtschaftung und Sicherstellung der Waldfunktionen
Die Wälder in der Schweiz werden nachhaltig bewirtschaftet und sie müssen gleichwertig zahlreiche Funktionen erfüllen wie etwa Holzproduktion, Schutz vor Naturgefahren, Filterung von Regenwasser für die Trinkwasserverwendung und Lebensraum für Pflanzen und Tiere sowie Erholungsort für Menschen. Damit der Wald diese vielfältigen Leistungen erbringen kann, sind eine hohe Waldbiodiversität, die Gesundheit sowie die Resilienz des Waldes – also die Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen und seine Funktionen unter Belastungen wie dem Klimawandel auch in Zukunft zu erfüllen – grundlegende Voraussetzungen.
Um diese Voraussetzungen zu erbringen, sind geeignete waldbauliche Massnahmen im Rahmen einer naturnahen und nachhaltigen Waldbewirtschaftung erforderlich, z. B. Massnahmen zur Unterstützung des Waldes für die Anpassung an den Klimawandel. Die Zielsetzungen der Waldbewirtschaftung können dabei variieren und den Holzvorrat von Beständen erhöhen oder auch absenken aber dabei trotzdem die Nachhaltigkeit des Waldes insgesamt erhöhen. Auch ein Nutzungsverzicht ist ein mögliches Ziel der Waldbewirtschaftung. Dabei werden die Bestände für mehreren Dekaden ohne Pflege und Nutzung sich selbst überlassen.
Bei einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung werden ökologische, soziale und ökonomische Aspekte der Nachhaltigkeit gleichermassen berücksichtigt (siehe nachfolgende Grafik).

Anpassung des Waldes an den Klimawandel
Der Waldbericht 2025 (PDF, 16 MB, 18.03.2025) hat festgestellt, dass in gewissen Regionen mit dem fortschreitenden Klimawandel und zunehmenden Extremereignissen der Wald von erhöhter Mortalität sowie mehr Zwangsnutzungen geprägt war. Deshalb sollte die Waldentwicklung in Zukunft verstärkt durch gezielte waldbauliche Massnahmen so gelenkt werden, dass der Wald auch unter veränderten Klimabedingungen als naturnaher Lebensraum seine Funktionen für Gesellschaft und Wirtschaft erfüllen kann.
Klimasensitive Bestände, die in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit durch den Klimawandel gefährdet sein werden, können durch eine Erhöhung der Baumarten-, der Struktur- und der genetischen Vielfalt sowie einer möglichen Verkürzung der Umtriebszeit angepasst werden. Dafür sind waldbauliche Massnahmen notwendig wie die Verjüngung – üblicherweise mit Naturverjüngung und wo notwendig ergänzt durch die Pflanzung klimaverträglicher Baumarten – die Jungwaldpflege sowie die nachfolgende Durchforstung und Nutzung. Es ist davon auszugehen, dass auch in Zukunft mit einer Zunahme von Störungen und Extremereignissen zu rechnen ist. Die Auswirkungen sind regional unterschiedlich. Ziel der Waldbewirtschaftung soll deshalb sein, solche Schäden möglichst vorzubeugen. Trotzdem wird die Waldbewirtschaftung auch auf Schadenereignisse reagieren müssen und von davon beeinflusst werden.

© Bundesamt für Umwelt BAFU; Eidg. Forschungsanstalt WSL; Haupt
Bericht zur Anpassung des Waldes an Klimawandel
Der Bericht wurde vom Bundesrat am 2. Dezember 2022 verabschiedet. Er erläutert 19 Massnahmen, mit denen auf die Herausforderungen durch den Klimawandel reagiert werden kann. Er ist zudem eine Grundlage für die Entwicklung einer integralen Wald- und Holzstrategie 2050. Diese soll bis Ende 2025 vorliegen.
Die Erarbeitung des Berichts erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Kantonen und mit Einbezug des Verbands der Schweizer Waldeigentümer/-innen, da insbesondere diese Akteure für die Umsetzung wichtig sind.
Anpassung des Waldes an den Klimawandel, 2.12.2022 (PDF, 762 kB, 02.12.2022)Bericht des Bundesrats in Erfüllung der Motion 19.4177 Engler (Hêche) vom 25.09.2019 und des Postulates 20.3750 Vara vom 18.06.2020
Grundlagen zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung
Für die interessierte Bevölkerung stehen folgende Grundlagen und exemplarischen Beispiele zur Waldbewirtschaftung zur Verfügung:
- Waldbericht 2025 (PDF, 16 MB, 18.03.2025). Zustand und Nutzung des Schweizer Waldes
- Waldfunktionen und Waldleistungen (PDF, 559 kB, 15.11.2022) (PDF, 559 kB, 15.11.2022) Merkblatt
- In Köniz wird der Wald für die Zukunft gewappnet (PDF, 16 MB, 29.11.2023) Magazin «die umwelt» 4/2023 - Unentbehrlich: der Wald
Verschiedene Grundlagen stehen für Waldbesitzende, Behörden und Forstverantwortliche zur Verfügung. Die meisten Dokumente wurden von den Kantonen in ihrer Verantwortung für die Waldbewirtschaftung erstellt und werden von diesen zur Verfügung gestellt. Als übergeordnete Grundlagen sind auf Bundesebene die folgende Instrumente und Dokumente zu nennen:
- Grundanforderungen an den naturnahen Waldbau
- Tree-App: Hilfsmittel für die Standortsbestimmung und Baumartenempfehlung unter Berücksichtigung des Klimawandels
- Forstwirtschaftliches Testbetriebsnetz TBN Wirtschaftliche Situation von Forstbetrieben aus einer Beobachtungsstichprobe
Weiterführende Informationen
Letzte Änderung 22.04.2022