1. Newsletter Wald 2024 (26.03.2024)

Editorial von Michael Reinhard

Michael Reinhard

Die Entwicklung der integralen Wald- und Holzstrategie 2050 geht weiter voran. Aus der engen Zusammenarbeit zwischen den Kantonen und dem Bund ist die Grundlage der zukünftigen Strategie entstanden, auf der nun aufgebaut werden kann. Diese Phase erfordert jedoch mehr Zeit, um die Strategie besser im subsidiären Gefüge zu verankern. Nicht nur die Waldpolitik entwickelt sich fort, sondern auch das BAFU selbst ist im Umbruch: Am 1. Juli 2024 tritt sein neues, von Bundesrat Albert Rösti genehmigtes Organigramm in Kraft. Der Wald gehört dann zum Direktionsbereich Naturgefahren und Wald, in dem die Fachabteilungen Wald, Gefahrenprävention und Hydrologie zusammengelegt sind. Der neue Direktionsbereich steht unter der Leitung von Paul Steffen, dem stellvertretenden Direktor des BAFU. Ein weiterer Wandel wird bei den Finanzen eingeleitet, denn der Bundesrat hat Kürzungen der Bundesausgaben im Umfang von 1,4 Prozent beschlossen. Dieser Entscheid hat unweigerlich Auswirkungen auf die Arbeit der Abteilung Wald, die derzeit die möglichen Folgen der Abstriche auf die Projekte und den Gesetzesvollzug untersucht.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.

Michael Reinhard
Abteilungschef Wald, Bundesamt für Umwelt BAFU



Integrale Wald- und Holzstrategie 2050: aktueller Stand der Arbeiten

Die Arbeit an der Integralen Wald- und Holzstrategie ist gut vorangekommen. In gemeinsamer Zusammenarbeit vom BAFU und der Konferenz der Kantonsförster (KOK) konnte ein erster Entwurf des Berichts verfasst werden. In einem ersten Schritt wurde der Entwurf auch bereits bei den thematisch betroffenen Abteilungen des BAFU sowie den relevanten Bundesämtern des UVEK konsultiert. Zuletzt wurde der Entwurf des Strategieberichts an der Sitzung des Projektausschuss vom
21. Februar 2024 diskutiert und das weitere Vorgehen festgelegt. Aktuell läuft die Bearbeitung der eingegangenen Rückmeldungen.

Nächster Meilenstein ist die Diskussion des Entwurfs der Strategie mit der Begleitgruppe (Foren Wald und Holz sowie dem Ausschuss der KOK). Gemäss aktueller Planung soll dieser Workshop am 30. April 2024 stattfinden. Je nach Projektfortschritt und den dazugehörigen Entscheiden soll anschliessend eine breite Konsultation der betroffenen Akteure des Sektors Wald und Holz entweder vor oder nach den Sommerferien 2024 stattfinden.


ITW 2024 – Innovation

Der Internationale Tag des Waldes 2024 stand unter dem Thema Innovation. Auf den 21. März hin wurde ein entsprechendes Webdossier beim BAFU aufgeschaltet. Die Zentralschweizer Kantone und die Fachhochschule Luzern HSLU haben am Internationalen Tag des Waldes die neue Website und Resultate des Projektes „InnoWood“ veröffentlicht. Das Projekt „InnoWood“ will den Mehrwert von lokaler Holzverwendung für den lokalen Wald und seine Leistungen für Klima und Gesellschaft stärker kommunizieren. Sechs Leuchtturmprojekte und vertiefte Informationen machen die Thematik «begreifbar».

Link neue Website waldnutzen.ch | Wald Holz Gesellschaft


Strategie Erholung im Wald

Die Website Freizeit Wald wird regelmässig mit den Ergebnissen der Umsetzung von Massnahmen aus der Strategie «Freizeit und Erholung im Wald» des BAFUs aktualisiert.


Bericht «Vereinbarkeit von Freizeitaktivitäten mit anderen Waldfunktionen»

Im Rahmen der Massnahme 4.2 der Strategie Freizeit und Erholung im Wald hat das BAFU ein Entscheidungshilfe-Tool zur Unterstützung der Biodiversität in frequentierten Waldgebieten entwickeln lassen (Vermeidung der Fragmentierung von Lebensräumen durch Freizeitaktivitäten). Dieser Prototyp ohne grafische Benutzeroberfläche kann derzeit nur von ausgebildeten Fachleuten der HAFL verwendet werden. Wenn Sie an diesem Tool interessiert sind, lesen Sie bitte den Bericht und kontaktieren Sie die zuständigen Personen an der HAFL für weitere Informationen.

www.freizeitwald.ch/de/waldbesuch/wechselwirkungen/vereinbarkeit 

Abschlussbericht Umsetzung Massnahme 4.2


Stärkung der 3S Klimaleistungen von Wald und Holz

Wald und Holz leisten durch ihre 3S Klimaleistungen (vgl. Abbildung) einen Beitrag zur Schweizer Klimapolitik (siehe: Wald, Holz und CO2 (admin.ch)). Zur Stärkung dieser Klimaleistungen hat das BAFU das 3S Projekt auf fachlicher Ebene lanciert. Ziel des Projekts ist es umweltpolitische Instrumente zur Stärkung der 3S Klimaleistungen zu untersuchen und identifizieren. In einer ersten Phase wurde das Zielsystem und entsprechende Handlungsoptionen untersucht. Aktuell werden Instrumente und Instrumentenmixe analysiert, welche eine Umsetzung der Handlungsoptionen animieren und so zur Zielerreichung beitragen sollen. Das Projekt dauert bis Ende 2025.


Veröffentlichung Konzept zum Umgang mit forstlichem Vermehrungsgut in der Schweiz

Vor dem Hintergrund des Klimawandels gewinnt das Thema forstliches Vermehrungsgut zunehmend an Bedeutung. Im Umgang mit forstlichem Vermehrungsgut liegt ein grosses Potenzial, die Wälder besser auf den Klimawandel vorzubereiten. Das Konzept des BAFU zum Umgang mit forstlichem Vermehrungsgut in der Schweiz greift dieses Potenzial auf. Wichtige Themen sind die Ausscheidung und Beerntung von Samenerntebeständen sowie der Wissenstransfer zwischen Praxis, Forschung und der Verwaltung. Die vorrangige Bedeutung der Naturverjüngung bleibt bestehen. Das Konzept wurde im Mai 2023 von der Direktion des BAFU und im Juni 2023 von der Konferenz für Wald, Wildtiere und Landschaft (KWL) genehmigt. Das Konzept ist auf der BAFU Webseite veröffentlicht (Forstliches Vermehrungsgut (admin.ch)).


Bundesamt für Umwelt präsentiert sich in neuer Struktur

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) präsentiert sich ab dem 1. Juli 2024 in einer neuen Struktur. Die Direktionsbereiche sind neu thematisch gegliedert und die Abteilung Klima wird zu einem Direktionsbereich. Ziel der Neuorganisation ist es, die Aufgaben des BAFU aus einer Gesamtsicht besser zu steuern und politische Aufträge effizient und wirksam zu erfüllen. Weitere Informationen sind hier zu finden.


Waldökonomischer Wissenstransfer 2024 «Strategische Positionierung von Forstbetrieben vor dem Hintergrund der Gemeinwohlverpflichtung»

Am 6. Mai 2024 findet an der BFH-HAFL in Zollikofen der diesjährige Waldökonomische Wissenstransfer statt. Diese Veranstaltung widmet sich den verschiedenen Fragen rund um die strategische Positionierung, Organisation, Führung, Finanzierung und Entscheidungsfindung von Körperschaften als Waldeigentümer/innen und den Herausforderungen aus forstbetrieblicher Sicht. Dazu werden Betriebsleiter/innen, Kantonsforstingenieur/innen und Waldeigentümer/innen referieren. Am Nachmittag werden Workshops zu spezifischen Fragestellungen angeboten, an denen alle Teilnehmenden mitwirken können.

Weitere Infos und Anmeldung unter: Waldökonomischer Wissenstransfer | BFH


Art. 32 WaG – Gesuchseingabe für Finanzhilfen Periode 2025/2026

Im Hinblick auf die nächste Periode (2025/2026) wurde das Gesuchsformular zur Unterstützung von Aufgaben, die im Interesse der Walderhaltung liegen (Artikel 32 WaG), leicht angepasst. Damit wird sichergestellt, dass die knapperen finanziellen Mittel effizient und im Sinne der Gesetzgebung optimal eingesetzt werden. Auch die inhaltliche Koordination der unterstützten Aufgaben der einzelnen Vereinigungen soll vereinfacht und sichergestellt werden. Die Vereinigungen wurden im Februar über die nächste Eingabemöglichkeit der Gesuche und die angepassten Rahmenbedingungen informiert.

Weitere Informationen: Gesuche für Finanzhilfen nach Art. 32 WaG für die Periode 2025/26 (admin.ch)


Weitere Informationen & Anlässe

Newsletter Aktionsplan Holz nächste Ausgabe im April 2024

Bis Ende 2026 ist noch ein Eingabetermin am 30. Juni 2024 geplant. Die Laufzeit der ausgewählten Projekte kann bis Ende 2026 dauern.

Wood pop – Stand der Dinge

Im 2024 setzen die Technical Working-Groups (TWG) ihre Arbeiten fort und rapportieren im Herbst ihre Ergebnisse. Das BAFU begleitet die TWG und stimmt die wesentlichen Inhalte mit S-WIN ab.

Infoanlass Modul «Gestaltung von Erholungswäldern»

Findet am 23.04.2024, 17.30-18.30Uhr statt: Infoanlass Modul «Gestaltung von Erholungswäldern» | OST


Jahrbuch Wald und Holz 2023

UZ-2324_D

Waldressourcen, Holznutzung, Leistungen und Produkte des Waldes. 2023

Forstwirtschaftliches Testbetriebsnetz der Schweiz, Ergebnisse der Jahre 2020-2022

Forstwirtschaftliches_Testbetriebsnetz_d

Eine Fassung der wichtigsten Erkenntnisse zur wirtschaftlichen Lage der Schweizer Forstbetriebe. Mit dieser Broschüre wird die Zeitreihe von TBN-Publikationen fortgeführt.

Publikationen


Personelles

Davide Ferriroli hat am 1. Februar seine Arbeit in der Sektion Waldschutz und Waldgesundheit begonnen. Er wird schwerpunktmässig die Thematik Waldbrand, Sturm und Kombinationseffekte betreuen. Davide hat ein BSc an der HAFL in Zollikofen und ein MSc in Waldbränden an der Universität Lleida (Spanien) absolviert. Er hat seine Masterarbeit an der WSL in Cadenazzo in der Thematik Waldbrand (prescribed burning) geschrieben und dort ebenfalls ein Praktikum gemacht.
Davide spricht Italienisch (Muttersprache), Deutsch, Französisch, Englisch und Spanisch.

Am 1. Mai 2024 tritt Martin Grossenbacher in der Abteilung Wald als Kommunikationsspezialist Wald und Holz die Nachfolge von Adrian Schmutz an. Als ausgewiesener Kommunikationsfachmann (Abschluss als PR-Fachmann und als Dipl. Kommunikationsleiter) wird sich Martin der strategischen Kommunikationsberatung der Abteilung Wald und einer zielgruppenspezifischen, gut verständlichen Kommunikation widmen, die BAFU-eigenen Kommunikationskanäle bewirtschaften und Kampagnen, Tagungen, Anlässe und Sensibilisierungsmassnahmen planen und realisieren.
Martin spricht Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch.

Wir heissen Davide Ferrioli und Martin Grossenbacher sehr herzlich willkommen in der Abteilung Wald.

Kontakt
Letzte Änderung 26.03.2024

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