26.08.2013 - Hydrologischer Spezialbericht des Bundesamtes für Umwelt BAFU Nach dem Hochwasser vom 29. Juli 2013 brachten intensive Niederschläge und Gewitter am Donnerstag, 8. August 2013 in den Gewässern im Wallis, im Urner Reusstal und im Tessin schon wieder Hochwasser. Die Rhone führte abermals Abflussmengen, die statistisch gesehen höchstens alle 10 Jahre vorkommen. Die Spitzen lagen aber grösstenteils etwas tiefer als beim Ereignis vom 29. Juli. Hinweis: Alle erwähnten Messdaten sind provisorisch.
Südstau, Schauer und Gewitter
Gut eine Woche war es her, dass vor allem in der West- und Zentralschweiz intensive Niederschläge gefallen waren. Diesmal regnete es im Mittelland und Jura weniger. Wiederum starke, gewittrige Regenfälle gab es jedoch von Mittwochabend, 7. August bis Donnerstagabend, 8. August 2013 im Wallis, in den Zentralalpen und im Tessin:
Im Tavetsch betrugen die Regensummen zwischen 70 und 80 mm, in den Walliser Alpen 40 bis 80 mm. In den Freiburger, Waadtländer, Berner und Innerschweizer Alpen sowie im Jura, inklusiv Ajoie wurden 30 bis 40 mm gemessen. Während des Ereignisses lag die Schneefallgrenze mehrheitlich oberhalb von 3000 Metern.
Regen und Schneeschmelze brachten kurzfristig Hochwasser …
Die von Gewittern begleiteten Niederschläge führten in Kombination mit einer sehr hohen Schneefallgrenze und einer seit Tagen starken Gletscherschmelze im Einzugsgebiet der Rhone insbesondere im Wallis, im Urner Reusstal sowie im Nordtessin zu starken Abflussanstiegen. Die Rhone erreichte ihre Spitzenabflüsse im Oberlauf am Donnerstagnachmittag, im Unterlauf erst in den Abendstunden. An den BAFU-Messstationen an der Rhône in Reckingen und Brig wurden Abflussspitzen im Bereich eines 10- bis 30-jährlichen Hochwassers gemessen. An den Rhône-Messstationen Sion, Branson, Porte du Scex und Gletsch, an der Massa sowie an der Vispa bei Visp wurden 2- bis 10-jährliche Hochwasser verzeichnet.
Die Urner Reuss erreichte ihren Spitzenabfluss, ähnlich wie die Rhone, am Donnerstagnachmittag im Bereich eines 2- bis 10-jährlichen Hochwassers. Erhöhte Abflussmengen wurden vereinzelt in den vom Niederschlag am stärksten betroffenen Regionen vom Nordtessin über die Region Hinterrhein bis ins Oberengadin beobachtet, namentlich an den Oberläufen des Ticinos und des Hinterrheins sowie am Roseggbach. Bis Freitagmorgen, 9. August, sanken die Abflüsse an allen Orten wieder.
… aber keine neuen Rekorde
Mancherorts waren die Wassermassen eindrücklich, lokal führten sie auch zu Problemen - namentlich im Bleniotal und in Zermatt, wo Keller unter Wasser standen und die Gewässer lokal über die Ufer traten. Ein Blick in die Hochwasserstatistik zeigt jedoch, dass die Abflüsse der betroffenen Gewässer im August noch viel grösser sein können. An keiner der oben genannten Messstationen des BAFU wurden neue Rekorde verzeichnet.

Detaillierte Angaben zu den höchsten Messwerten sind der untenstehenden Zusammenstellung zu entnehmen.

Aktuelle Daten im Internet
Das BAFU beobachtet und misst die Wasserstände an Schweizer Fliessgewässern und Seen sowie diejenigen des Grundwassers. Die Daten sowie das Naturgefahrenbulletin und das hydrologische Bulletin werden laufend aktualisiert und im Internet publiziert.
Weiterführende Informationen
Letzte Änderung 26.08.2013





