Im Rahmen von InfoTracer koordiniert, zentralisiert und archiviert das BAFU Informationen zu Markierversuchen im Grund- und Oberflächenwasser der Schweiz.
Markierversuche stellen eine der wichtigsten Untersuchungsmethoden in der angewandten Hydrogeologie dar. Dabei wird ein Markierstoff (Tracer) ins Wasser eingegeben, welcher noch bei starker Verdünnung nachweisbar ist. Dadurch lassen sich die Fliesswege im Untergrund und der Austausch zwischen Grund- und Oberflächenwasser verfolgen. Markierstoffe werden auch für Abflussmessungen in Oberflächengewässern oder zur Kontrolle von Infrastruktur wie Wasser- und Abwasserleitungen eingesetzt.
Ziel von InfoTracer
Bei Markierversuchen handelt es sich um die gewollte Eingabe von künstlichen oder natürlichen Stoffen in den Wasserkreislauf. Daher ist besondere Achtsamkeit geboten. Die Koordinationsstelle InfoTracer stellt sicher, dass die relevanten Informationen zu den gemeldeten Eingaben von Markierstoffen verfügbar sind. Mögliche Auswirkungen werden minimiert, indem:
- Überschneidungen von Eingaben von Markierstoffen in einer bestimmten Region vermieden werden,
- die zuständigen kantonalen Behörden informiert sind und bei Bedarf eine Koordination mit der den Versuch durchführenden Stelle erfolgen kann,
- die Metadaten zu den gemeldeten Versuchen für einen späteren Zugriff zentral zur Verfügung stehen,
- über die korrekte Verwendung von Markierstoffen im Grundwasser und Oberflächenwasser informiert wird.
Das System lebt von der aktiven Teilnahme aller Beteiligten. Die Meldung eines Markierversuchs ist kostenlos.
Einsatz von Markierstoffen
InfoTracer dient als Informationsstelle für den fachgerechten Einsatz von Markierstoffen. Die Praxishilfe «Einsatz künstlicher Tracer in der Hydrogeologie» fasst die Anforderungen in Bezug auf Planung, Durchführung und Auswertung von Markierversuchen zusammen. Die Wahl des Markierstoffs sowie die eingespeiste Menge hängen vom Untersuchungsgegenstand und von der Versuchsanordnung ab. Insbesondere bei der Wahl des Markierstoffes und bei der Festlegung der Menge des Markierstoffes ist mit Umsicht vorzugehen. Es wird empfohlen, Markierversuche gemäss den Leitlinien der Praxishilfe durchzuführen.
Meldung von Markierversuchen
Die Verantwortlichen für die Eingabe von Markierstoffen (private Büros, Forschungseinrichtungen, Behörden etc.) sind aufgefordert, die Versuche frühzeitig – mindestens zwei Wochen vor der Eingabe – bei InfoTracer zu melden.
Dies betrifft:
- Markierversuche im Grundwasser
- Abflussmessungen im Oberflächengewässer
- Kontrollen von Infrastruktur
Die Meldung eines Markierversuchs erfolgt über das folgende Webformular:
eGovernment Portal UVEK - InfoTracer
Nach Eingang des Formulars prüfen Mitarbeitende des BAFU die Angaben. Sind Rückfragen notwendig, nimmt das BAFU mit der durchführenden Stelle Kontakt auf. Sind die Informationen zur Durchführung des Markierversuchs komplett, bestätigt das BAFU die Meldung und leitet sie an die zuständige kantonale Fachstelle weiter.
Kontakt:

Markierversuche in der Schweiz
Seit der Inbetriebnahme von InfoTracer im Jahr 1984 wurden rund 13’000 Tracereingaben gemeldet und in der Datenbank erfasst. Ein Viertel der derzeit jährlich rund 300 gemeldeten Tracereingaben für die Untersuchung von Grundwasserfliesswegen erfolgt direkt ins Grundwasser. Der überwiegende Teil der Markierstoffe wird in die ungesättigte Zone eingespeist oder in Oberflächengewässer, welche mit dem Grundwasser in Verbindung stehen. Für die Vermeidung von Überschneidungen von Versuchen ist es wesentlich, dass auch Infrastrukturkontrollen mit Markierstoffen gemeldet werden.
Bei InfoTracer archivierte Markierversuche
Karte der archivierten Markierversuche auf map.geo.admin.ch
Weiterführende Informationen
Letzte Änderung 21.03.2025
Kontakt
InfoTracer
Koordinationsstelle für Markierversuche
Bundesamt für Umwelt BAFU
Sektion Hydrogeologische Grundlagen