In Verantwortung für die Welt von morgen

Editorial von Katrin Schneeberger, Direktorin BAFU.

Aufräumen macht nie Freude. Besonders dann nicht, wenn die Arbeiten nicht nur viel Kraft, sondern auch viel Geld kosten. Die Sanierung des Areals Rheinlehne (BL) wird rund 180 Millionen Franken kosten. Die des Solothurner «Stadtmists» wohl am Ende mehr als 120 Millionen Franken.

Aus früheren Industriearealen, Müllhalden und Unfallstandorten ist eine Vielzahl von umweltgefährdenden und gesundheitsschädigenden chemischen Stoffen in die Umwelt gelangt. Zum Teil aus Unkenntnis, zum Teil aus Ignoranz. Wir bezahlen heute teuer für die unsachgemässe Entsorgung von Abfall in früheren Jahren.

Die Sanierung belasteter Standorte ist auf gutem Weg. Die Zusammenarbeit zwischen dem BAFU und den Kantonen ist konstruktiv und positiv. Allerdings muss das Tempo bei der Behandlung belasteter Standorte erhöht werden, will man wie geplant die Sanierungen bis 2045 abschliessen.

Der Bundesrat hat den Handlungsdruck erkannt und will im Umweltschutzgesetz USG verbindliche Fristen für die Altlastenbearbeitung festlegen. Zudem soll die Altlasten-Verordnung erweitert werden, sodass sie neu auch für Spielplätze gilt, auf denen Kinder regelmässig spielen. Das Problembewusstsein ist gewachsen.

Das ist richtig und wichtig. Gerade auch, weil neue Stoffe, zum Beispiel PFAS, in der Umwelt festgestellt werden, über die wir derzeit noch nicht genügend wissen. Darum ist es entscheidend, besser zu ergründen, wie stark sie unsere Umwelt schon belasten.

Alles mit dem Ziel, verantwortungsvoll die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit wir die Kosten der Sanierungsarbeiten in Grenzen halten, von sauberem Grund- und Trinkwasser profitieren und weiter Freude an gesunden Böden haben können, auf denen unsere Kinder und Grosskinder unbekümmert herumtollen oder als Erwachsene Kartoffeln pflanzen können.

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Letzte Änderung 03.04.2024

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