PFAS – was ist das?

Bei per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) handelt es sich um eine Gruppe von mehreren tausend synthetischen Industriechemikalien. Seit den 1970er-Jahren werden sie in grossem Umfang eingesetzt. Viele PFAS sind fett-, schmutz- und wasserabweisend und thermisch und chemisch äusserst stabil. Diese Stoffeigenschaften sind vorteilhaft und nützlich in einer Vielzahl an Produkten und Prozessen, aber PFAS sind problematisch in der Umwelt und für die Gesundheit.

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Medienhintergrundanlass vom 18.02.2025

PFAS: Laufende Arbeiten zum Schutz von Mensch und Umwelt (PDF, 1 MB, 18.02.2025)Präsentation zum Medien-Hintergrundanlass vom 18. Februar 2025

PFAS sind in der Umwelt nahezu nicht abbaubar und werden daher auch als «Ewigkeitschemikalien» bezeichnet. Sie stellen ein Risiko für die Gesundheit und die Umwelt dar. PFAS reichern sich im menschlichen Körper, in Organismen, Tieren und Sedimenten sowie in Pflanzen an. Für einige PFAS (z.B. für die Perfluoroctansulfonsäure PFOS und die Perfluoroctansäure PFOA) sind ausserdem gesundheitsschädliche Wirkungen bekannt.

Wegen ihrer speziellen Stoffeigenschaften werden PFAS in zahlreichen Anwendungen und Produkten eingesetzt: beispielsweise in Feuerlöschschäumen (AFFF), Antihaftbeschichtungen von Küchenutensilien, fett- und wasserabweisenden Textilien, beschichteten Papieren und Kartons, Antihaftbeschichtungen von Küchenutensilien, Kunststoffen, Medizinprodukten und vielen weiteren Anwendungen.

Trifluoressigsäure (TFA) – ein spezielles PFAS

TFA ist eine hochmobiler und gleichzeitig äusserst stabiler Stoff. Sie zählt selbst zu den PFAS und entsteht als kleinstmögliches Abbauprodukt grösserer PFAS. Diese TFA-Vorläuferstoffe werden in grösseren Mengen v.a. als Pflanzenschutzmittel sowie als gasförmige Kälte- und Treibmittel eingesetzt. Auch aus Bioziden, Arzneimitteln sowie zahlreichen Industriechemikalien kann TFA freigesetzt werden. Als künstlicher langlebiger Stoff belastet TFA das Grundwasser landesweit, wie eine Pilotstudie der Nationalen Grundwasserbeobachtung zeigt.

TFA im Grundwasser

Viele PFAS werden von Organismen leicht aufgenommen. Sie befinden sich praktisch überall in der Umwelt. PFAS können bereits während ihrer Herstellung in die Umwelt gelangen, oder bei der Herstellung von PFAS-haltigen Produkten. Sie können aber auch beim Gebrauch und der Entsorgung dieser Produkte freigesetzt werden. Vor allem der Einsatz von fluorhaltigen Feuerlöschschäumen führt zu erhöhten Konzentrationen von PFAS in der Umwelt.

Grafik PFAS
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Aufgrund der problematischen Eigenschaften von PFAS ist die Forschung, die Politik und Verwaltung bei Bund, Kantonen und Gemeinden aktiv geworden. Auch in der breiten Öffentlichkeit ist das Thema angekommen.

Einige PFAS wurden in der Schweiz und international inzwischen verboten oder als besonders besorgniserregende Stoffe identifiziert, für andere sind die Auswirkungen auf den Menschen und die Umwelt weniger gut bekannt. Im Sinne des Vorsorgeprinzips sollte sich der Einsatz von PFAS auf Verwendungen beschränken, die für die Gesellschaft unverzichtbar sind. Deren Freisetzung in die Umwelt muss so weit wie möglich minimiert werden.

Chemikalienrecht: Bestimmungen und Verfahren zu PFAS


PFAS: Belastung und Auswirkung


Grundlagen erarbeiten und Lösungswege aufzeigen

Die Fragen und Herausforderungen rund um das Thema PFAS sind mannigfaltig. Es braucht in vielen Bereichen noch mehr Forschung und Daten. Das BAFU hat verschiedene Studien in Auftrag gegeben.

Zudem ist das BAFU aktuell beauftragt, zwei politische Vorstösse zum Thema PFAS zu bearbeiten. Dabei soll es

  1. die Situation in der Schweiz und die Risiken von PFAS für Mensch und Umwelt beschreiben.
  2. Grenzwerte für die Beurteilung der Risiken und der notwendigen Massnahmen, inklusive Sanierungsmassnahmen, ausarbeiten.

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Letzte Änderung 11.12.2024

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