Auswirkungen der Ernährung auf die Umwelt

Essen steht für Genuss, Identität und Tradition. Die landwirtschaftliche Produktion, die industrielle Weiterverarbeitung der Lebensmittel sowie deren Verpackung, Verteilung, Zubereitung und Konsum belasten die Umwelt sowohl lokal als auch global. Zu den Hauptproblemen gehören Treibhausgase, Stickstoff-, Dünger- und PSM-Einträge sowie der Bodenverbrauch.

Die Ernährung ist einer der drei Konsum- und Produktionsbereiche mit den grössten Auswirkungen auf die Umwelt.

In der Schweiz konsumierte Nahrungsmittel werden in zunehmend global ausgerichteten Produktionsketten hergestellt. Importe von Nahrungs-, Futter- und Produktionsmitteln spielen dabei eine bedeutende Rolle. Zwei Drittel der Umweltbelastungen, die durch die landwirtschaftliche Produktion, die industrielle Weiterverarbeitung der Lebensmittel sowie deren Verpackung, Verteilung, Zubereitung und Konsum entstehen, wirken sich im Ausland aus.

Beim Ernährungssystem insbesondere tierische Produkte und Getränke mit einer hohen Umweltbelastung verbunden. Ins Gewicht fallen Wein und Kaffee, z. B. durch den hohen Einsatz an Pflanzenschutzmitteln.


Klima

Das Schweizer Ernährungssystem belastet die Umwelt durch grosse Mengen an Treibhausgasen und Ammoniak, die bei der Erzeugung von Fleisch und Milchprodukten entstehen.

Zusätzlich ins Gewicht fallen die Treibhausgasemissionen aus der WeiterverarbeitungLagerung (Kühlung) und aus dem Transport der Lebensmittel.

Die Landwirtschaft trug 2020 mit 14,6%  zu den Treibhausgasemissionen der Schweiz bei. Die Treibhausgase aus der Landwirtschaft haben nach 2000 nur noch geringfügig abgenommen (ähnlich wie bei den Luft- und Gewässerbelastungen).

Biodiversität 

Die Produktion von Nahrungsmitteln ist auf lebendige Böden und die Vielfalt bestäubender Insekten angewiesen. Durch übermässige Einträge von Stickstoff, Phosphor und Pflanzenschutzmitteln beeinträchtigt die Landwirtschaft auch die Bodenfruchtbarkeit, die biologische Vielfalt und die Qualität von Luft und Wasser. So kann die intensive Nahrungsmittelproduktion beispielsweise auf Kosten sauberer Trinkwasserreserven, des Hochwasserschutzes oder der Kohlenstoffspeicherung gehen.

Beim Anbau von Importprodukten wie etwa Kakao oder Soja gehen in den Herkunftsländern zudem wertvolle Waldflächen verloren.

Zur Einhaltung der Umweltziele in der Landwirtschaft noch grosse Fortschritte nötig, um die Tragfähigkeit der Ökosysteme nicht zu überschreiten. Insbesondere die Stickstoffüberschüsse sind nach wie vor zu hoch und stagnieren seit den späten 1990er-Jahren. Besonders grosse Stickstoffmengen fallen an, wo regional zu hohe Tierbestände gehalten werden, die mit importierten Futtermitteln versorgt werden. Eine extensive Nutztierhaltung kann der Biodiversität dagegen zuträglich sein.

Pflanzenschutzmittel in zu hohen Konzentrationen finden sich in vielen kleineren und mittleren Oberflächengewässern, insbesondere in Gebieten mit viel Ackerbau und Spezialkulturen.

Das Grundwasser ist verbreitet mit Nitrat und Abbauprodukten von Pestiziden belastet. Deshalb kann es mancherorts nur noch eingeschränkt als Trinkwasser genutzt werden.

Auf Landwirtschaftsflächen ist die Biodiversität in einem sehr schlechten Zustand, insbesondere im Talgebiet, auch wenn die Biodiversitätsförderflächen ihre Wirkung zeigen. Hinsichtlich ihrer Lage einschliesslich ihrer Vernetzung sowie ihrer Qualität müssen Biodiversitätsförderflächen verbessert werden.

Rohstoffe

Der Schweizer Konsum von Lebensmitteln verursacht jährlich 2,8 Millionen Tonnen an vermeidbaren Lebensmittelabfällen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Pro Person und Jahr sind das rund 330 Kilogramm. Dabei handelt es sich um:

  • Essensreste aus Haushalten oder Restaurants
  • abgelaufene Produkte im Handel
  • aussortierte Nahrungsmittel aus der Landwirtschaft
  • ungenutzte Nebenprodukte, die bei der Verarbeitung entstehen.

Weiterführende Informationen 

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Letzte Änderung 21.12.2022

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