REDD+ – Vermeidung des Treibhausgasausstosses aus Entwaldung und Waldschädigung

Das Programm Reduction of Emissions from Deforestation and Forest Degradation (REDD+) wurde im Rahmen der UNO-Klimakonvention entwickelt und schafft weltweit Anreize, Kohlendioxidemissionen aus der Entwaldung in Entwicklungsländern zu reduzieren.

Die Grundidee von REDD+ ist es, Wälder mittels spezifischer Klima- und Entwicklungsfinanzierung aus öffentlichen und privaten Quellen sowie aus dem Kohlenstoffmarkt zu erhalten und nachhaltig zu bewirtschaften. REDD+ umfasst Unterstützung bei der Waldüberwachung, der Berichterstattung, der Umsetzung von Massnahmen und der Erreichung von Resultaten in Tonnen CO2. Integrierte Schutzmassnahmen für die Biodiversität und die Rechte indigener Bevölkerungsgruppen stellen sicher, dass REDD+ weder den Wäldern noch deren Bewohnerinnen und Bewohner schaden. Gemäss der Klimarahmenkonvention, bis jetzt existieren in 63 Entwicklungsländern REDD+-Programme.

Entwaldung als eine Hauptquelle globaler Emissionen

Die globalen Netto-Treibhausgas-Emissionen aus Landwirtschaft, Forstwirtschaft und anderer Landnutzung beliefen sich von 2017 bis 2019 auf 1190 +/–4,4 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr. Das entspricht 21 % der gesamten durch Menschen verursachten Nettoemissionen. Die Entwaldung ist verantwortlich für Bruttoemissionen von 4,3 bis 5,5 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr. Die Reduzierung von Entwaldung und Waldzerstörung hat ein Minderungspotenzial von 0,4 bis 5,8 Gt CO2 pro Jahr (IPCC 2019).

Globales Klimaziel und REDD+

An der COP 21 im Dezember 2015 in Paris wurde die Wichtigkeit des Waldes und von REDD+ in den Vereinbarungen und im Klimaregime verankert, das 2020 in Kraft trat. Waldbewirtschaftung und Landnutzung wurden über den Artikel 5 in das Grundprinzip netto null bis 2050 des Übereinkommens eingeschlossen. Dieser Artikel geht spezifisch auf die Massnahmen in den Wäldern und REDD+ ein.

REDD+ Myanmar
Gerodete Wälder neben dem natürlichen Wald in der Nähe des öffentlichen Waldschutzgebiets Kha Baung, Taung-Oo, Myanmar.
© UN-REDD+-Programm

Die Schweiz unterstützt globales Handeln in Wäldern zur Reduktion der Entwaldung

Die Schweiz legt besonderes Gewicht auf eine nachhaltige Waldbewirtschaftung oder eine umfassende Wald-Gouvernanz (z. B. klare Nutzungs- und Eigentumsrechte). Sie setzt sich in den Bereichen Aussenpolitik und Entwicklungshilfe (spezifisch auch im Rahmen von REDD+) aktiv für Lösungen gegen Waldschädigung ein. Die internationale Waldstrategie der Schweizer Regierung basiert auf der Waldpolitik der Schweiz und dem Strategischen Plan der Vereinten Nationen für Wälder 2017–2030 (United Nations Forum on Forests » UN Strategic Plan for Forests).

Die DEZA beteiligt sich am BioCarbon Fund der Weltbank und unterstützt UN-REDD finanziell seit 2021. Über UN-REDD+ werden auch spezifische Programme unterstützt, wie die Verankerung von Wäldern und Biodiversität in naturbasierten Lösungen, soziale und gemeinschaftliche Forstwirtschaft sowie weiteren Fachgebieten.

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Letzte Änderung 17.02.2025

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