1. Newsletter Wald und Holz 2025 (20.03.2025)

Editorial von Michael Reinhard

Michael Reinhard

Anfang Jahr wurde der Waldbericht 2025 des BAFU und der Forschungsanstalt WSL publiziert. Der Bericht zeigt, wie stark der Wald unter Druck ist, und steht damit in Kontrast zu den Ergebnissen des vierten Landesforstinventars, das ein anderes Bild zeichnete. Die Zwischenresultate des fünften Landesforstinventars, auf dem der Waldbericht 2025 beruht, weisen regional auf einen Paradigmenwechsel hin: So kann der Wald in gewissen Gebieten nicht mehr wachsen, da Naturereignisse grosse Mengen an Totholz hinterlassen haben oder ausserplanmässige Baumfällungen nötig machten. Waldschäden können zwar eine Chance sein, weil sie den Wald widerstandsfähiger machen können, so wie es etwa nach Lothar der Fall war. Die Anpassung der Wälder an den Klimawandel ist mittlerweile jedoch Realität und Priorität zugleich. Angesichts der im Entlastungspaket 27 vorgesehenen Budgetkürzungen im Bereich Wald muss der Bund nun seine Unterstützungsmassnahmen neu ausrichten. Die geplanten Kürzungen betreffen die Programmvereinbarungen mit den Kantonen, die Holzabsatzförderung und die forstliche Ausbildung. Diese neue Ausgangslage muss bei der Bewältigung der Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Wald berücksichtigt werden.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!

Michael Reinhard
Abteilungschef Wald, Bundesamt für Umwelt BAFU



Waldbericht 2025 Spezial

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Lichtblick in Giswil (OW).
© Simon Speich (LFI)

Waldbericht - Der Puls des Schweizer Waldes

Wie geht es unserem Wald? Zum dritten Mal nach 2005 und 2015 gibt der Waldbericht Antworten – mit umfassenden Einblicken in seinen Zustand, seine Entwicklung und seine Zukunft. Im Webdossier erhalten Sie einen raschen Überblick zum Inhalt und den Folgerungen zu den Entwicklungen im Schweizer Wald der letzten zehn Jahre. Rund 90 Expertinnen und Experten haben die Informationen für den Waldbericht 2025 aus einer Vielzahl von Langzeitbeobachtungen gesammelt und fachkundig interpretiert, um die relevanten Fragestellungen zu beantworten. > Weiterlesen im Webdossier


UZ-2501-D

Entwicklung, Zustand und Nutzung des Schweizer Waldes

Der Waldbericht erscheint 2025 zum dritten Mal nach 2005 und 2015. Er richtet sich an Fachleute und an eine am Thema Wald und Holz interessierte Leserschaft. 

Download PDF (PDF, 16 MB, 18.03.2025)


Waldbericht 2025 - Medienkonferenz vom 18. März


Integrale Wald- und Holzstrategie 2050: Update

Der Strategiebericht und der Indikatorenbericht der Integralen Wald- und Holzstrategie wurden am 10. Januar 2025 durch den Projektausschuss seitens BAFU und KWL/KOK freigegeben. Nun folgen noch die Abschlussarbeiten. Wie im letzten Newsletter geschildert, folgen nun die Schritte der Freigabe durch die Kantone, voraussichtlich im Juni, sowie die Verabschiedung durch den Bundesrat im Herbst 2025. Gleichzeitig hat die PAS beschlossen, die Arbeiten am Massnahmenplan der ersten Etappe für die Jahre 2025-2032 rasch anzugehen und damit die Umsetzung der Strategie insbesondere für den Bund und die Kantone zu definieren.


Strategie zur CO2-Verminderung im Infrastrukturbau

Bauwerke können so geplant und gebaut werden, dass sie die CO2-Bilanz weniger stark belasten. Dies lässt sich zum Beispiel durch die Verwendung von Baumaterialien erreichen, die CO2 speichern, oder wenn bei deren Herstellung weniger CO2 entsteht. Ein Ansatz besteht darin, den Stahlbeton in Bauwerken mit CO2-speichernden Materialien wie Holz zu ergänzen bzw. zu ersetzen.
Am 6. Dezember 2024 hat der Bundesrat die Strategie zur Dekarbonisierung des Infrastrukturbaus mit Fokus auf Holz verabschiedet. Er erfüllt damit die Motion von Ständerat Jakob Stark (21.3293).
Diese Umsetzungs- und Forschungsstrategie wird in die Integrale Wald- und Holzstrategie 2050 eingebettet, die dem Bundesrat voraussichtlich im Herbst 2025 vorgelegt wird (s. Beitrag oben).
Bundesrat verabschiedet Strategie zur CO2-Verminderung im Infrastrukturbau


Stand Umsetzung EUDR

Um die Schweizer Unternehmen auf die notwendigen Massnahmen für Holzexporte in die EU auf Grund der europäischen Entwaldungsverordnung (EUDR) vorzubereiten, unterstützten Bund und Kantone 2024 die Wald- und Holzwirtschaft beim Aufbau einer Musterlösung für die Datenübermittlung von Geokoordinaten an das EU-Informationssystem. Das ist eine Grundvoraussetzung, damit Schweizer Holz und Holzprodukte ab 2026 legal in die EU exportiert werden können.

Ende 2024 wurde der ursprüngliche Geltungstermin für die EUDR von der EU-Kommission um zwölf Monate verschoben (auf den 30.12.2025 respektive den 30.06.2026, siehe Verlängerte Einführungsphase für EU-Verordnung über Entwaldung). Zum weiteren Vorgehen bei den Vorbereitungsarbeiten sind die Unternehmen und Verbände mit dem Bund in ständigem Kontakt.


Die Flugsaison des Asiatischen Laubholzbockkäfers beginnt bald

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Ein Asiatischer Laubbockholzkäfer, links davon das markante Ausflugloch
Bild: Doris Hölling, WSL

Mit den wärmeren Tagen beginnt auch die Flugzeit des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB). Dieser besonders gefährliche Schadorganismus wurde im August 2022 in Zell (Kt. Luzern) und im Oktober 2024 in Marly (Kt. Freiburg) entdeckt und wird seither konsequent bekämpft.

In Marly werden bis Ende März phytosanitäre Fällungen durchgeführt. Mehr Informationen dazu sind in der Medienmitteilung des Kantons zu finden:

Asiatischer Laubholzbockkäfer: Erweiterung der abgegrenzten Gebiete und phytosanitäre Fällungen | Staat Freiburg

Beobachtungen melden!

Der ALB gilt gemäss Pflanzengesundheitsverordnung zu den prioritären Quarantäneorganismen und untersteht der Melde- und Bekämpfungspflicht. Der 2.5 – 3.5 cm grosse Käfer (ohne Fühler) hinterlässt an Laubbäumen kreisrunde Ausflugslöcher mit einem Durchmesser von ca. 1 cm. Bitte melden Sie jeden Verdacht dem zuständigen kantonalen Waldschutzdienst: Adressen der Waldschutzbeauftragten.


Neuer Notfallplan zum Pechkrebs der Föhre

Der Pechkrebs der Föhre (Pilz Fusarium circinatum) ist ein besonders gefährlicher Schadorganismus, der als Quarantäneorganismus geregelt ist. Er ist folglich meldepflichtig und muss bekämpft werden. Der Pechkrebs der Föhre stammt ursprünglich aus Nordamerika und befällt vor allem Föhrenarten und die Douglasie. Er ist durch Pflanzenmaterial nach Europa (Portugal und Spanien) eingeschleppt worden. In der Schweiz wurde der Organismus bis jetzt noch nie beobachtet. Das Modul gilt als Notfallplan für Behörden bei Fund im Freien.

Modul 7: Pechkrebs der Föhre (PDF, 1 MB, 09.01.2025) (PDF, 1 MB, 09.01.2025)


Fallbeispiele Anpassung Klimawandel

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Im Auftrag des BAFU sucht die Fachstelle Waldbau in der ganzen Schweiz Beispiele von Naturverjüngung mit einer erfolgversprechenden Anpassung an den Klimawandel. Die Beispiele werden dokumentiert und sind auf der Webseite der Fachstelle publiziert. Bisher wurden zehn waldbaulich interessante und erfolgreiche Bestände aus den Kantonen AG, BE, FR, GR, LU und SH dokumentiert. Die ausgewählten Beispiele werden bezüglich des Standortes, dem Ausgangsbestand, den Samenbäumen und der Verjüngungsökologie analysiert und die neue Baumgeneration hinsichtlich des Zustands, den Kosten, der Zukunftsfähigkeit und den Waldleistungen beurteilt. Zu diesen Best-Practice-Beispielen werden die Erfolgsfaktoren diskutiert sowie Möglichkeiten erörtert, wie diese anderweitig umgesetzt werden können.
Es ist geplant, weitere Fallbeispiele aus weiteren Regionen sowie zusätzliche Texte auf Französisch zu veröffentlichen. Pro Jahr werden 3 bis 5 neue Fallbeispiele erarbeitet und übersetzt.

Kennen Sie interessante Beispiele in Ihrer Region oder planen selbst eine Regeneration grösseren Umfangs, die sich für eine Begleitung und Dokumentation eignet? Dann melden Sie sich bitte bei der Fachstelle Waldbau. Danke!


Neuauflage Vollzugshilfe NaiS (Schutzwald)

Der Schutzwald ist in der Schweiz die wichtigste biologische Massnahme zum Schutz vor Naturgefahren. Wir stehen heute im Waldbereich vor zahlreichen Herausforderungen. Insbesondere werden sich die Auswirkungen des Klimawandels bemerkbar machen und die Naturgefahrenprozesse werden sich teilweise verändern. Deshalb ist es wichtig, den Schutzwald so zu bewirtschaften, dass er seine Funktion auch unter veränderten Klimabedingungen erfüllen kann. Die vorliegende Neuauflage von NaiS trägt diesen Entwicklungen Rechnung.
Diese Vollzugshilfe soll die Fachleute weiterhin dabei unterstützen, die vielfältigen Aufgaben im Bereich der nachhaltigen Schutzwaldpflege effizient, zielgerichtet und zukunftsorientiert umzusetzen.

Weiter zur Publikation: Nachhaltigkeit und Erfolgskontrolle im Schutzwald NaiS


21. März: Internationaler Tag der Wälder

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Die UN-Generalversammlung hat den 21. März 2012 zum Internationalen Tag der Wälder (ITW) erklärt. An diesem Tag wird die Bedeutung aller Arten von Wäldern gefeiert und das Bewusstsein dafür geschärft.

Sehen Sie hier das Video FAO zum ITW 2025 mit dem Thema Wald und Ernährung an:
Internationaler Tag des Waldes 2025: Wälder und Nahrung


Weitere Informationen & Anlässe

WoodPoP Workshop in der Schweiz

Die Schweiz ist aktiv an der European Wood Policy Platform (WoodPoP) beteiligt, welche als innovative Plattform für den politischen Dialog relevante Akteure zusammenbringt, für die nachhaltige Nutzung von Holz von Bedeutung ist. Die Abteilung Wald organisiert nun vom 1. – 2. April in Zürich in Zusammenarbeit mit S-WIN einen Workshop der Technischen Arbeitsgruppe «Innovation & Research» (Details s. Webseite WoodPoP > Events).

Wald- und Holzforschungsförderung Schweiz (WHFF-CH)

Mit der Wald- und Holzforschungsförderung Schweiz (WHFF-CH) unterstützen Bund und Kantone Projekte zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft. Bis zum Eingabetermin vom 31. Januar 2025 sind dafür neun Beitragsgesuche eingereicht worden, die derzeit beurteilt werden. Die Entscheide werden bis Ende April 2025 gefällt und kommuniziert.

Wichtiger Hinweis: Arbeiten an der BAFU-Webseite

Die BAFU-Webseite erhält im Sommer einen neuen Look. Im Vorfeld werden Anpassungen an der Seite vorgenommen und unter anderem Inhalte verschoben. Als Nutzende unserer Webseite können Sie davon betroffen sein, beispielsweise könnten dadurch Ihre persönlichen Bookmarks nicht mehr funktionieren und ins Leere führen. Wir danken für ihr Verständnis und stehen Ihnen während der Übergangsphase Juni – August gerne bei Fragen zur Verfügung (wald@bafu.admin.ch).

Publikationen

Jahrbuch Wald + Holz 2024

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Das Jahrbuch Wald und Holz wird vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) verfasst und herausgegeben. Es informiert ausführlich über die Waldressourcen, die Holznutzung, die Leistungen und Produkte des Waldes, die Holzverarbeitung und den Handel mit Holz und Holzprodukten der Schweiz. Die meisten Daten stammen aus Erhebungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) und des BAFU.

Link zur Publikation

Globale Entwaldung und die Schweiz

Cover Entwaldungsstudie

Im Auftrag des BAFU hat die Berner Fachhochschule BFH eine Hintergrundstudie über die Rolle der Schweiz bei der Entwaldung und Waldschädigung tropischer und subtropischer Wälder durch den Import und Konsum ausgewählter land- und forstwirtschaftlicher Rohstoffe und Produkte erstellt.
Direktlink zum Beitrag

Neuer Newsletter «Anpassung an den Klimawandel»

Ein neuer Newsletter der Sektion Anpassung an den Klimawandel informiert künftig bis zu viermal im Jahr über Wissenswertes zum Thema sowie Hinweise auf Veranstaltungen, Publikationen oder interessante Websites.

Anmeldung unter dem folgenden Link

Kontakt
Letzte Änderung 20.03.2025

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