Sowohl Kompost als auch Gärgut zählen zu den sogenannten organischen Recyclingdüngern und werden in der Landwirtschaft als Bodenverbesserer, Erosionsschutzmittel sowie für die Rekultivierung verwendet.
Kompostierung und Vergärung von biogenen Abfällen sind wichtige Abfallverwertungsmethoden und ihre Bedeutung nimmt stetig zu. Rund 1.2 Million Tonnen biogene Abfälle werden schweizweit jährlich in 368 Kompost- und Vergärungsanlagen verwertet und zu Kompost und Gärgut verarbeitet. Unter Kompost versteht man unter Luftzutritt (aerob) verrottetes pflanzliches, tierisches oder mikrobielles Material, während Gärgut eine verbreitete Bezeichnung für unter Luftabschluss (anaerob) vergärtes biogenes Material ist.
Die Kompostierung und Vergärung von biogenen Abfällen ist von grosser ökologischer sowie ökonomischer Bedeutung und ein wichtiger Bestandteil des Abfallrecyclings in der Schweiz. Die Endprodukte können jedoch Schadstoffe enthalten, die nicht in den Boden gelangen sollen und deshalb unerwünscht sind. Dazu zählen beispielsweise Schwermetalle im organischen Recyclingdünger. Ihre Problematik und die Auswirkungen auf die Umwelt, die Bodenfruchtbarkeit, die Bodenorganismen sowie die Pflanzengesundheit wurden im Rahmen von Studien untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Grossteil des Komposts und Gärguts in der Schweiz eine gute bis sehr gute Qualität aufweist.
Damit keine unerwünschten Schadstoffe aus dem Recycling die Umwelt belasten, hat das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) zusammen mit dem Bundesamt für Umwelt sowie mit anderen Amtsstellen und der Gründgutbranche eine Liste der für die Vergärung und Kompostierung geeigneten Ausgangsmaterialien erstellt. Besondere Bedeutung kommt dabei den Kompostqualitäten zu, die weitgehend durch die Weisungen und Empfehlungen im Bereich Kompost der Eidg. Forschungsanstalt für Agrikulturchemie und Umwelthygiene und der Qualitätsrichtlinien der Branche festgelegt sind.
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Letzte Änderung 27.06.2019
