Neben Kehrichtverbrennungsanlagen und Zementwerken gibt es eine Vielzahl anderer Verbrennungsanlagen. Die Art der Feuerungstechnologie und der Abgasreinigung richtet sich nach den Eigenschaften und Verunreinigungen der Abfälle.
In der Schweiz betreiben mehrere Unternehmen Verbrennungsanlagen für Sonderabfälle, die aus firmeneigenen oder externen Quellen stammen. Feste, pastöse, flüssige oder gasförmige Abfälle werden in Drehrohröfen verbrannt. Für Lösungsmittel und andere flüssige Abfälle eignen sich auch statische Öfen. Die besonderen Verbrennungsbedingungen stellen sicher, dass halogenierte Schadstoffe wie PCB oder Dioxine sicher zerstört werden. Eine ausgebaute Rauchgasreinigung sorgt dafür, dass andere Schadstoffe wie Quecksilber oder Salze nicht in die Luft gelangen. Die aus Abfällen mit hohem Heizwert entstehende Wärme wird zur Strom- oder Dampferzeugung genutzt.
Um grosse Mengen von Abfällen (z. B. aus der Sanierung von Altlasten) zu behandeln, müssen Anlagen im Ausland beansprucht werden.
Zur thermischen Behandlung von schlammförmigen Abfällen wie Klärschlamm oder Rückständen aus der Aufbereitung von Altpapier eignet sich die Wirbelschichttechnologie. Anlagen, die überwiegend kommunale Klärschlämme verbrennen, sind in der Regel ganz oder teilweise im Besitz der öffentlichen Hand, während Anlagen, die Schlämme aus der industriellen Abwasserreinigung verbrennen, privatwirtschaftlich betrieben werden.
Anlagen, die auf die Energieerzeugung aus Holzabfällen ausgerichtet sind, bedienen sich in der Regel der Rostfeuerungs- oder der Wirbelschichttechnik. Die Anforderungen an die Luftreinhaltung richten sich nach Art der eingesetzten Holzabfälle. Dabei wird unterschieden zwischen naturbelassenem Holz, Restholz aus Schreinereien und Zimmereien, Altholz aus Gebäudeabbrüchen, Möbeln, Verpackungen sowie problematischen Holzabfällen, die intensiv mit Holzschutzmitteln behandelt sind (z. B. Bahnschwellen) oder mit einer halogenorganischen Verbindung wie PVC beschichtet sind.
Letzte Änderung 14.07.2023