Die Schweizer Zementwerke decken ihren hohen Energiebedarf zur Hälfte mit Abfallbrennstoffen. Dadurch verringern sie den Verbrauch fossiler Brennstoffe und den CO2-Ausstoss. Zudem verwerten sie mineralische Abfälle. Das BAFU regelt mit der Branche, welche Stoffe sie für die Zementproduktion verwenden darf.
Die Zementherstellung ist sehr energieintensiv. Um den Hauptbestandteil Klinker zu erzeugen, werden Kalkstein plus weitere mineralische Rohstoffe auf 1450° C erhitzt. Die Produktion einer Tonne Klinker benötigt rund 135 kg Steinkohle oder 86 kg Schweröl. Wenn diese fossilen Brennstoffe durch Abfälle ersetzt werden, reduziert sich der gesamthafte CO2-Ausstoss. Die sechs Schweizer Zementwerke verwenden zwischen 40 bis 50 % Ersatzbrennstoffe aus Abfällen. In den vergangenen Jahren setzten die Betriebe neben Ersatzbrennstoffen jährlich über 300'000 Tonnen alternative Rohstoffe aus Abfällen ein. Das spart natürliche Rohstoffe (Datenquelle: Cemsuisse).
Zementwerke dürfen Abfälle als Brennstoff oder Rohstoffe verwenden, sofern dadurch die Schadstoffbelastung in den Abgasen des Ofens und im Klinker nicht steigt. Das BAFU hat in enger Zusammenarbeit mit der Branche und den Kantonen eine Richtlinie erarbeitet.
Als Brennstoffersatz eignen sich schadstoffarme, heizwertreiche Massenabfälle wie Altöl, Klärschlamm, Tiermehl/Tierfett, organische Lösungsmittel, Kunststoffabfälle, Altreifen oder Holzabfälle. Nicht zugelassen sind Siedlungsabfälle und problematische Sonderabfälle, beispielsweise stark schwermetallhaltige Farbrückstände.
Als Rohstoffe eigenen sich schadstoffarme mineralische Abfälle wie Tunnelausbruch, unverschmutzter Aushub, verunreinigte Böden sowie bestimmte Fraktionen aus der Altlastensanierung.
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Letzte Änderung 11.07.2019