Anstatt die sanierungsbedürftigen Dämme einfach zu ersetzen, entschied sich die Gemeinde Bever (GR) im Engadin für eine Revitalisierung. Diese schützt nicht nur vor Hochwasser, sondern wertet die Landschaft und den Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten auf. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten 2014 übergaben die Ingenieure die weitere Gestaltungsarbeit dem Inn. Aus seinem engen Damm-Korsett befreit, ist der Fluss nun auf einer Länge von 610 Metern sein eigener Landschaftsarchitekt.
Die zweite Bauetappe hat 2017 begonnen und übertrifft die erste: 1,5 Kilometer geradlinige Dämme verschwinden, ein natürlicher Flusslauf mit Kiesbänken, Pioniervegetation und Auenwäldern entsteht. Dies ganz zur Freude der Einheimischen und der Gäste – und nicht zuletzt zum Vorteil der Biodiversität. Der Bund hat sich massgeblich an den Kosten beteiligt und mitgeholfen, dass aus etwas Künstlichem wieder Natur entsteht.