Der Schweizerische Nationalpark im Engadin und Münstertal im Kanton Graubünden war der erste Nationalpark der Alpen und Mitteleuropas. Mit einer Fläche von 170,3 km2 ist er das älteste Wildnisgebiet der Alpen und das bisher einzige dieser Kategorie in der Schweiz. Der 1914 gegründete Park ist eine streng geschützte Wildnislandschaft, in der sich Tiere und Pflanzen frei entwickeln und natürliche Prozesse ihre Wirkung entfalten können. Diese Strategie ist seit seiner Gründung ein zentrales Element und bildet die Basis für umfangreiche Forschungsarbeiten im Schweizerischen Nationalpark.
Schützen, forschen und informieren sind die zentralen Zielsetzungen des schweizerischen Nationalparks. Geschützt ist dabei der ganze Lebensraum mit seinen natürlichen Prozessen. Dazu gehören auch umstürzende Bäume, Lawinen und Murgänge.
Wissenschaftler verschiedenster Forschungsinstitutionen nutzen diese Möglichkeiten, um Erkenntnisse über Artenentwicklung und Lebensraumveränderungen in den Alpen zu gewinnen. Die minimalen menschlichen Störungen und die langjährigen Forschungsaktivitäten bieten ideale Bedingungen für unterschiedliche Forschungsdisziplinen. Die weit zurückreichenden Datenreihen des Nationalparks sind einzigartig und begründen seine Bedeutung als attraktiven Forschungsstandort. Die ersten Dauerbeobachtungsflächen wurden bereits 1917 eingerichtet und werden seither regelmässig untersucht und dokumentiert.
Der Schweizerische Nationalpark wurde am 1. August 1914 gegründet. 1980 verschaffen das neue Bundesgesetz über den Schweizerischen Nationalpark im Kanton Graubünden (Nationalparkgesetz) und eine kantonale Verordnung dem Nationalpark eine klare rechtliche Grundlage. Im Jahre 2000 wurde das Nationalparkgebiet um die 3,6 Quadratkilometer grosse Seenplatte von Macun erweitert.
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Letzte Änderung 12.12.2019