Die Landschaft bleibt trotz einiger Erfolge unter Druck

Bern, 14.03.2023 - Die Landschaft wird von der Bevölkerung geschätzt. Sie bleibt aber unter Druck und ohne zusätzliche Massnahmen wird die vom Bundesrat im Landschaftskonzept Schweiz angestrebte Qualität nicht erreicht. So lauten die wesentlichen Erkenntnisse des Monitoringprogramms Landschaftsbeobachtung Schweiz (LABES). Das Bundesamt für Umwelt BAFU und die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL haben die neuesten Resultate veröffentlicht.

Der Schweizer Bevölkerung gefällt die Landschaft in ihrer Wohngemeinde. Die Menschen schätzen sie als Teil ihrer Identität und als Raum für Erholung. Diese allgemeine Wahrnehmung ist im Detail jedoch unterschiedlich: Bewohnerinnen und Bewohnern in ländlichen Gemeinden gefällt ihre Landschaft besser als Menschen in Agglomerationen. Und Personen mit Wohneigentum bewerten die Landschaft in ihrer Wohngemeinde als schöner als Mieterinnen und Mieter. Diese Feststellungen sind Teil des Berichts «Landschaft im Wandel», den das Bundesamt für Umwelt BAFU und die Forschungsanstalt WSL publiziert haben (siehe Kasten).

Mehr Lichtemissionen, weniger Grün in den Städten

Das Monitoringprogramm zeigt auch, dass sich die Schweizer Landschaften verändern. Zersiedelung, Versiegelung der Böden und Zerschneidung nehmen weiter zu, wenn auch in den letzten Jahren tendenziell etwas weniger stark als zuvor. Diese Entwicklung fällt der Bevölkerung kritisch auf, wie der Bericht zeigt. Im Gegensatz dazu nehmen die Befragten die Renaturierungen von Flüssen und Bächen positiv wahr.

Die Folgen des erhöhten Nutzungsdrucks durch Bevölkerung und Wirtschaft zeigen sich auch in anderen Bereichen: Die mit der Ausdehnung von Siedlungen und Infrastrukturen verbundenen Lichtemissionen drängen die Dunkelheit auf immer kleinere Bereiche zurück. Siedlungen rücken öfter direkt an den Wald heran, und in Überbauungen nehmen die Grünflächen ab.

Trotz gewisser positiver Entwicklungen - beispielsweise wächst die Siedlungsfläche erstmals etwas langsamer als die Bevölkerung - bleibt die Landschaft unter anhaltendem Druck. Ohne Massnahmen, welche die Landschaftsqualität erhalten und verbessern, werden die vom Bundesrat im Landschaftskonzept Schweiz angestrebten Ziele nicht erreicht. Damit die Vorzüge der Schweizer Landschaften bewahrt bleiben und ihre wertvollen Leistungen für Bevölkerung und Wirtschaft nicht verloren gehen, muss die Qualität der Landschaft bei der Planung und Nutzung stärker berücksichtigt werden.

Landschaftsbeobachtung Schweiz LABES

Um den Zustand und die Veränderung der Landschaften zu beobachten, führt die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL im Auftrag des Bundesamts für Umwelt BAFU seit 2007 das Monitoringprogramm Landschaftsbeobachtung Schweiz (LABES) durch. Dabei wird untersucht, wie sich die Landschaft verändert und wie die Bevölkerung die Landschaft und ihre Veränderungen wahrnimmt. Damit verfügt die Schweiz über ein europaweit einzigartiges Werkzeug in der Landschaftsbeobachtung. Das BAFU integriert die Landschaftsbeobachtung in seine regelmässige Berichterstattung über den Zustand der Umwelt.


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