CLRTAP: Working Group on Effects (WGE)

Die Arbeitsgruppe Auswirkungen (Working Group on Effects) des Übereinkommen über weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung (CLRTAP) fördert die internationale Zusammenarbeit bei der Erforschung und Überwachung der Auswirkungen von Luftschadstoffen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt. Das BAFU koordiniert die Beiträge der Schweiz.

Die wissenschaftlichen Arbeiten der Working Group on Effects (WGE) der CLRTAP (Convention on long-range transboundary air pollution) werden durch sechs Internationale Kooperativprogramme (ICPs) sowie eine Arbeitsgruppe zu Gesundheitsaspekten von Luftverunreinigungen (Task Force on Health) durchgeführt.

Das BAFU unterstützt und koordiniert die Datenlieferungen und andere inhaltliche Beiträge der Schweiz. Es nimmt die Vertretung der Schweiz in der WGE wahr und ist in der Task Force Health vertreten. 

ICP Waters (Programm zur Bewertung und Beobachtung von Wirkungen von Luftverunreinigungen auf Flüsse und Seen)

Die Untersuchungen dieses Programms dienen der Dokumentation der Wirkungen der grenzüberschreitenden Luftverunreinigung auf aquatische Ökosysteme.

Sie belegen, dass die internationalen Vereinbarungen zur Minderung der Luftverunreinigung erfolgreich zur Verbesserung des chemischen und biologischen Zustandes der Gewässer beigetragen haben.

In der Schweiz sind die Tessiner Bergseen und höher gelegene Flussabschnitte Gegenstand des Monitoringprogramms. Der Kanton Tessin betreut diese Arbeiten.

ICP Materials (Programm zu Wirkungen auf Materialien)

Das Programm betreibt ein europäisches Netzwerk von Untersuchungsstandorten, an denen unterschiedliche Materialien den Einflüssen der Luftschadstoffe ausgesetzt werden, um deren Wirkungen im Zusammenspiel mit natürlichen Faktoren (Witterung) zu untersuchen.

Die erhobenen Daten werden zur Ableitung von Dosis-Wirkungs-Beziehungen, zur Dokumentation von Trends der Wirkungen sowie der Wirksamkeit von Luftreinhaltemassnahmen verwendet.

Seitens der Schweiz nimmt die EMPA an diesem Programm teil.

ICP Modelling and Mapping (Programm zur Modellierung und Kartierung von Critical Loads & Levels)

Ziele der Arbeit des Programms ist die Bewertung von Schadwirkungen von ferntransportierten Luftschadstoffen auf unterschiedliche Rezeptoren wie Wälder, landwirtschaftliche Nutzpflanzen und (halb)natürliche Ökosysteme (z.B. Hochmoore, artenreiche Naturwiesen). Die Bewertung erfolgt mit Hilfe von ökologischen Belastungsgrenzen (Critical Loads und Critical Levels). Das Programm liefert Informationen zur geografischen Verteilung der Empfindlichkeit der Ökosysteme und zum Ausmass der Belastung durch Luftschadstoffe in Europa.

Diese Informationen ermöglichen es, räumlich differenzierte Luftreinhaltestrategien zu entwickeln und gleichzeitig die Erfolge der Umsetzung verabschiedeter Massnahmen zur Emissionsminderung zu überprüfen.

Das BAFU beteiligt sich in Zusammenarbeit mit weiteren Institutionen an diesem Programm.

ICP Forests (Programm zur Bewertung der Wirkungen von Luftverun­reinigungen auf Wälder

Ziel des Programms ist die Beobachtung des Waldzustands in Europa. Ausserdem soll das wissenschaftliche Verständnis der Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen beobachteten Schäden und Stressfaktoren verbessert werden. Die atmosphärische Deposition wird dabei als ein entscheidender Wirkungsfaktor betrachtet.

In der Schweiz werden die entprechenden Untersuchungen im Rahmen der Programme Langfristige Waldökosystem-Forschung (LWF), Sanasilva und Landesforstinventar (LFI) der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) durchgeführt.

ICP Vegetation (Programm zur Bewertung der Wirkungen von Luftverunreinigungen auf natürliche Vegetation und Nutzpflanzen)

Das Programm untersucht und bewertet die Wirkungen von Luftverunreinigungen auf landwirtschaftliche Kulturen, Wildpflanzen und Waldbäume. Es befasst sich insbesondere mit den Wirkungen von bodennahem Ozon sowie der atmosphärischen Deposition von Schwermetallen und Stickstoff auf die Vegetation. Das Programm umfasst Untersuchungen

  • zur Wirkung von kombinierten Stoffeinträgen (z. B. Ozon und Stickstoff)
  • zu Auswirkungen auf die Biodiversität
  • und zur Modifizierung der Wirkungen durch den Klimawandel.

In der Schweiz werden entpsrechende Untersuchungen an der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART), an der Universität Basel (Botanisches Institut), am Institut für angewandte Pflanzenbiologie (IAP) und an der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) durchgeführt.

ICP Integrated Monitoring (Programm zur Bewertung der Auswirkungen von Luftschadstoffen auf Ökosysteme)

Das Ziel dieses Programms ist die Bewertung und Prognose der Auswirkungen von Luftschadstoffen auf Ökosysteme (oder Einzugsgebiete), einschliesslich der Auswirkungen auf Flora und Fauna. Dies geschieht durch simultane Beobachtung physikalischer, chemischer und biologischer Parameter an einem bestimmten Standort aus einer langfristigen Perspektive. Die Schweiz ist mit einem Projekt der Fachhochschule des Kantons Tessin (SUPSI) in diesem Programm vertreten.

Task Force on Health

Diese Task Force steht unter der Leitung des Europäischen Zentrums für Umwelt und Gesundheit (ECEH) der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie bewertet die gesundheitlichen Auswirkungen der Luftschadstoffe und der weiträumigen grenzüberschreitenden Luftverschmutzung.

Das Ziel ist, die gesundheitlichen Risiken zu quantifizieren und einen Beitrag zu leisten, um Prioritäten für die Ausrichtung künftiger Strategien zur Überwachung und Bekämpfung von Luftschadstoffen zu setzen. 

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Letzte Änderung 30.01.2019

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