Im Vergleich zum Strassenverkehr sind die in der Schweiz anfallenden Emissionen des Schienen-, Schiffs- und Flugverkehrs von untergeordneter Bedeutung. Die in Verbrennungsprozessen entstehenden Luftschadstoffe werden im Schienen- und Schiffsverkehr weiterhin zurückgehen.
Schienenverkehr als Luftschadstoffquelle
Der Schienenverkehr verursacht vor allem Feinstaubemissionen. Aus dem Abrieb von Bremsen, Schienen, Rädern und Fahrdraht entstehen pro Jahr zwischen 800 und 1300 Tonnen Feinstaub. Der grösste Teil davon besteht aus Eisen. Hinzu kommt Dieselruss aus den Abgasen der Güter- und Rangierlokomotiven. Dank Nachrüstungen mit Partikelfiltern werden die Russemissionen deutlich zurückgehen. Der Schienenverkehr stösst kaum Stickoxide und Kohlenwasserstoffe aus, die zur Bildung von sekundärem Feinstaub und Ozon beitragen. Auch der Stickoxidausstoss wird bis 2035 weiter abnehmen.
Seit 2004 ist die Fahrleistung des Personenverkehrs auf der Schiene deutlich gestiegen. Im selben Zeitraum haben auch die erbrachten Personenkilometer auf rund 20 Mrd. deutlich zugenommen. Prognostiziert wird ein weiteres Wachstum.
Stark abgenommen hat seit 2004 die jährliche Fahrleistung des Schienengüterverkehrs. Sie liegt seit einigen Jahren unter dem Stand von 1990. Die Verkehrsleistung hingegen ist seit 2004 leicht gestiegen und hat sich bei knapp 12 Mrd. Tonnenkilometern eingependelt.
Schiffsverkehr als Luftschadstoffquelle
Die Luftschadstoffemissionen des Schiffsverkehrs sind wegen der geringen Anzahl Schiffe und den wenigen Betriebsstunden pro Schiff tief. Ausserdem hat die Schweiz 1994 als erstes Land Abgasvorschriften eingeführt. Schiffe beeinträchtigen durch unverbrannte Kohlenwasserstoffe auch die Wasserqualität.
Die gewerbsmässige Schifffahrt setzt vor allem Diesel ein. Freizeitboote werden hauptsächlich mit Benzin angetrieben. Für Dampfschiffe wird Heizöl verwendet. Die Anzahl Schiffe und Boote ist seit 1980 stabil geblieben. Grösste Kategorie bilden die privaten Motorboote mit knapp 60'000 Einheiten. Die Bestände werden sich voraussichtlich nicht gross verändern.
Die Kohlenwasserstoff- und Stickoxidemissionen haben seit 2005 stetig abgenommen. Die Abnahmen werden sich bis 2020 fortsetzen. Die Feinstaubemissionen sind in den vergangenen Jahren nur wenig zurückgegangen. Dank den per 2008 verschärften Abgasvorschriften ist bis 2020 eine starke Reduktion zu erwarten. Die rund 150 mit Diesel betriebenen Fahrgastschiffe sind für den grössten Teil der Kohlenwasserstoff-, Stickoxid- und Dieselrussemissionen des Schiffsverkehrs verantwortlich. Die CO2-Emissionen des Schiffsverkehrs verharrten in den letzten Jahren auf demselben Niveau. Sie werden voraussichtlich bis 2020 konstant bleiben.
Flugverkehr als Luftschadstoffquelle
Die Emissionen des Flugverkehrs hängen stark von der Zahl der Flugbewegungen ab. Die Flugbewegungen des Linien- und Charterverkehrs haben seit 2004 leicht zugenommen. Dank besserer Auslastung und grösserer Flugzeuge werden immer mehr Passagiere transportiert. Ihre Zahl ist in der gleichen Zeit um über 50 % gewachsen.
Der Flugverkehr ist 2013 für ca. 7 % der gesamten Stickoxidemissionen in der Schweiz verantwortlich. In der näheren Umgebung der grossen Flughäfen sind Flugzeuge eine beträchtliche Quelle für Stickoxide.
Weiterführende Informationen
Dokumente
PM10-Emissionen Schienenverkehr (PDF, 523 kB, 23.05.2007)Synthesebericht im Auftrag des BAFU. Januar 2007
Letzte Änderung 16.09.2022