UNECE World Forum for Harmonization of Vehicle Regulations (WP.29): Working Party on Pollution and Energy (GRPE)

Die Working Party on Pollution and Energy (GRPE) ist eine Arbeitsgruppe des Weltforums für die Harmonisierung technischer Vorschriften für Fahrzeuge («Working Party 29»; WP.29) im institutionellen Rahmen der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UNECE). Diese Expertengruppe erarbeitet Vorschläge für Regelungen zum Schutz der Umwelt vor Emissionen und zur Verbesserung des Energieverbrauchs von Fahrzeugen. Das BAFU beteiligt sich aktiv in verschiedenen technischen Arbeitsgruppen der GRPE.

Von der GRPE wurden in Vergangenheit wichtige Verschärfungen der Vorschriften für Abgasemissionen erarbeitet. Ein nicht mehr der Realität entsprechender Prüfzyklus, mit dem die Abgasemissionen von Luftschadstoffen und Kohlendioxid der neuen Autos geprüft wurden, konnte mit einem neuen, weltweit harmonisierten Testverfahren, dem Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure (WLTP), abgelöst werden. In der Arbeitsgruppe WLTP arbeiteten Spezialisten aus Industrie, Wissenschaft und Behörden mit. Sie entwickelten das Typenprüfverfahren für Kohlendioxid- und Luftschadstoff-Emissionen von Personenwagen und schrieben ein Reglement dazu. Anschliessend folgte eine Testphase, um zu schauen, ob die Prüfung in der Praxis funktionierte. Die Europäische Union hatte den neuen Prüfzyklus zusammen mit der Fahrzeugnorm Euro 6c ab 2017 eingeführt.

Ebenfalls von einer technischen Arbeitsgruppe der GRPE wurden Mindestanforderungen an die Lebensdauer der Batterien von Elektro-und Hybridfahrzeugen erarbeitet. Damit wurde ein weiterer Beitrag zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit von Elektrofahrzeugen weltweit geleistet und der Druck auf die begehrten kritischen Rohstoffe, die für ihre Produktion benötigt werden, verringert, indem die Hersteller verpflichtet werden, langlebige Komponenten herzustellen. Diese Mindest­anforderungen hat die Europäische Union bereits in die Fahrzeugnorm Euro 7 übernommen.

Während die motorischen Feinstaubemissionen aufgrund von Verschärfungen der Abgasvorschriften in den letzten Jahren stark gesunken sind, haben die Feinstaubemissionen aus Abriebprozessen beim Fahrzeugbetrieb, insbesondere der Brems- und Reifenabrieb, wegen der wachsenden Verkehrsmenge und den schwereren Fahrzeugen zugenommen.

Auf internationaler Ebene und namentlich im Rahmen der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UNECE) sind Arbeiten im Gange, die auf die Entwicklung von Bremssystemen für Strassenfahrzeuge abzielen, welche eine geringere Menge an schädlichen Partikeln in die Umwelt freisetzen. Ein international anerkanntes Testverfahren zur Partikelmessung von Bremsabrieb bei Strassenfahrzeugen wurde im Juli 2023 vom Weltforum zur Harmonisierung technischer Vorschriften für Fahrzeuge der UNECE (WP.29) verabschiedet. Ebenfalls in diesem Rahmen wurde im April 2022 eine Task Force Reifenabrieb gegründet, deren Auftrag unter anderem lautete, ein international harmonisiertes Verfahren zur Messung des Abriebs von Reifen zu entwickeln. Ein solches ist Voraussetzung für das Bestimmen von Grenzwerten. Das von der Task Force Reifenabrieb vorgeschlagene, international harmonisierte Verfahren zur Messung des Abriebs von Reifen von Personenwagen konnte im Juni 2024 von der WP.29 verabschiedet werden.

Beim Strassenverkehr hat die Schweiz staatsvertragliche Vereinbarungen mit der Europäischen Union getroffen. Die technischen Normen sind harmonisiert. Die international harmonisierten Verfahren bilden unter anderem die Basis für neue Fahrzeugnormen wie Euro 7, die die Schweiz üblicherweise zeitgleich mit der Europäischen Union übernimmt.

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Letzte Änderung 11.07.2025

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