Ein angemessener Umgang mit Naturgefahren setzt eine umfassende Kenntnis dieser Gefahren und der damit verbundenen Risiken voraus. Neben den Gefahrengrundlagen selbst sind Informationen über die Landnutzung für ein integrales Risikomanagement von entscheidender Bedeutung.
Gefahrenprozesse und Gefahrengrundlagen
Naturgefahren bedrohen nicht nur Bergregionen und flussnahe Gebiete, sondern die ganze Schweiz. Um die Risiken auf ein für die Gesellschaft tragbares Mass zu beschränken, müssen in erster Linie die gefährdeten Gebiete identifiziert werden. In den letzten zwanzig Jahren wurden grosse Anstrengungen unternommen, um Grundlagendaten über Naturgefahren zu gewinnen. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) stellt nationale Grundlagendaten für die Einschätzung von Gefahren und Risiken zur Verfügung.
Die Folgen des Klimawandels sind auch bei den Naturgefahren erkennbar. Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse können häufiger und intensiver auftreten. Vor diesem Hintergrund müssen bestehende Konzepte und Massnahmen bezüglich der sich ändernden Gefahrensituation überprüft und entsprechend angepasst werden.
Naturereignisse sind nur dann gefährliche Prozesse, wenn sie Menschen, Gebäude oder Infrastrukturen betreffen. Daher sind auch Daten über die immer intensivere Raumnutzung für das integrale Risikomanagement von entscheidender Bedeutung. Risikoanalysen, bei denen Gefahren und Landnutzung übereinandergelegt werden, sind im Gange. Die Erstellung von Daten zur Raumnutzung und zu demografischen Trends ist eine gemeinsame Aufgabe des Bundesamtes für Landestopografie swisstopo, des Bundesamtes für Statistik (BFS) und des Bundesamtes für Raumentwicklung (ARE).
Letzte Änderung 29.11.2023