Vom Wald bis zum fertigen Produkt durchläuft der Rohstoff Holz diverse Stufen der Ver- und Bearbeitung und durchläuft unterschiedliche Handelskanäle. Die Dauer der Prozesse und die Transportwege unterscheiden sich je nach Verwendung des Holzes. Zusätzlich finden auf allen Stufen auch Im- und Exporte von Halb- und Fertigfabrikate aus Holz statt. Und schliesslich fliesst Holz auch Recyclingprozessen für den weiteren stofflichen Einsatz zu.
Eine weitere wichtige Bedeutung kommt der Holzverwendung zu angesichts ihrer Klimaleistungen. Die drei Klimaleistungen von Wald und Holz werden in der Fachliteratur auch als die «drei S-Wirkungen» bezeichnet: Sequestrierung im Wald, Speicherung in Holzprodukten und Substitution. Damit diese drei Klimaleistungen langfristig erbracht werden können, ist eine Anpassung des Waldes an den Klimawandel unbedingt notwendig. Weiterlesen.
Kaskadennutzung
Für eine optimale Verwertung der erneuerbaren Ressource Holz ist der Kaskadenansatz bedeutsam: Die Verarbeitung soll mit jener Verwertung beginnen, welche die höchste Wertschöpfung aufweist, ökologisch den grössten Nutzen stiftet und die grösste Mehrfachnutzung ermöglicht. Die ökologischen Vorteile der Kaskadennutzung kommen dann voll zum Tragen, wenn Holz am Anfang der Kaskade mehrmals emissionsintensive Materialien (insbesondere Baustoffe) ersetzt und das Holz schliesslich am Ende der Kaskade energetisch optimal verwertet wird. Dabei ist wichtig, dass das CO2 dauerhaft gespeichert wird.
Erläuterung zur Grafik Kaskadennutzung von Holz
- Stoffliche Nutzung hochwertig
- Wiederverwendung, Aufbereitung
- Weitere stoffliche Nutzung (Spanplatten, Papier)
- Stofflich-energetisch (Pflanzenkohle)
- Energetisch Hochtemperatur
- Energetisch Niedertemperatur

Stoffliche Verwendung
2021 lag der Holzendverbrauch bei 11,2 Millionen Kubikmetern (Mio. m3). Gegenüber dem Vorjahr hat er um 5,1 % zugenommen. Der Endverbrauch wird gemäss drei Hauptverwendungszwecken erfasst: stoffliche, energetische Verwendung und andere Verwendungen. Letztere umfassen Nutzungen in der Landwirtschaft und im Gartenbau. Der Anteil der stofflichen Verwendung am Endverbrauch hat im Vergleich zur energetischen Verwendung abgenommen; er belief sich 2021 auf ca. 41 %. Davon entfielen knapp zwei Drittel auf Holzprodukte (z. B. Schnittholz) und gut ein Drittel auf Papier- und Kartonprodukte. Der Anteil der energetischen Verwendung hat leicht zugenommen und betrug 2021 rund 56 %. Die anderen Verwendungen verharrten mit knapp 3 % auf Vorjahresniveau (BAFU 2022c).
Altholz und Altpapier
Neben dem Waldholz und dem Import von Holz sind Altholz und Altpapier bedeutende Herkunftsquellen für die Holzverarbeitung. Jährlich werden in der Schweiz rund 840 000 Tonnen Altholz gesammelt, von denen 250 000 Tonnen in den Export gehen. Etwa 36 % des Altholzes werden erneut stofflich verwendet, dies überwiegend in der Spanplattenherstellung im Ausland. Rund 50 000 Tonnen gelten als problematische Holzabfälle, weil sie mit Holzschutzmitteln behandelt worden sind. Sie werden überwiegend energetisch genutzt oder zu einem sehr geringen Teil deponiert. Jährlich werden in der Schweiz ca. 1,2 Millionen Tonnen Altpapier gesammelt. Davon werden rund zwei Drittel wieder zu Papier und Karton verarbeitet. Der Rest wird exportiert oder thermisch genutzt (BAFU 2022c).
Halbfertigfabrikate aus Holz
Schweizer Sägereien erzeugten 2021 aus rund 2 Millionen Festmetern Rundholz ca. 1,3 Mio. m3 Schnittholz. Der Einschnitt ist nach Rückgängen in den Vorjahren gestiegen und hat 2021 das Niveau von 2016 erreicht. Dieser Anstieg ist auf den Trend zum vermehrten Einsatz von Holzprodukten im Bauwesen zurückzuführen. Der Nadelholzanteil an der Schnittholzproduktion betrug 96 %, der Laubholzanteil nur 4 %. Die Werte entsprechen dem Mittelwert der vorangegangenen fünf Jahre. Den grössten Anteil an der Produktion von Holzwerkstoffen verzeichneten Spanplatten mit 450 000 m3 (70 %), gefolgt von Faserplatten mit 190 000 m3 (29 %) und Sperrholz mit 7 000 m3 (1 %). Holzschliff schlug mit 94 000 Tonnen zu Buche (BAFU 2022c).
Industrieholz
2021 fielen knapp 1,1 Mio. m3 Industrieholz an, darunter 544 000 m3 Waldindustrieholz und 538 000 m3 Restholz. Weiter wurden knapp 110 000 m3 Restholz importiert. Diese Mengen wurden in der Holzwerkstoff-, Papier- und Zellstoffindustrie als Rohstoff verwendet (BAFU 2022c).
Energetische Verwendung
Holz ist eine erneuerbare Energiequelle, gilt langfristig als CO2-neutral, fällt dezentral an, ist lagerfähig und ganzjährig verfügbar. Aus Holz können Wärme, Elektrizität und Treibstoffe mit jeweils unterschiedlichen Umwandlungsverlusten erzeugt werden. Der witterungsbereinigte Holzumsatz ist seit dem Jahr 2000 um 86% angestiegen und beträgt im Jahr 2023 rund 6.2 Mio. m3.
Die in der Schweiz gängigsten Energieholzsortimente (Holzbrennstoffe) sind Stückholz (auch Brennholz genannt), Hackschnitzel und Holzpellets. 80% der in der Schweiz verbrauchten Pellets werden hierzulande produziert, der Rest importiert.
Für weitere Informationen siehe Seite Holzenergie.
Weiterführende Informationen
Letzte Änderung 24.11.2023