Die Grundwassermenge in der Schweiz ist langfristig stabil, aber im Jahresverlauf schwankend.
Die Grundwasser-Quantität beschreibt die Wassermenge, welche in der Schweiz gesamthaft im Untergrund vorhanden ist. Wasserversorgungen, Landwirtschaft, Industrie, Geothermie sowie auch Ökosysteme nutzen einen Teil dieser Grundwassermenge. Die Beobachtung der Grundwasser-Quantität erfolgt anhand der kontinuierlichen Messung von Grundwasserständen und Quellabflüssen. Solche Daten werden im Rahmen der Nationalen Grundwasserbeobachtung NAQUA an insgesamt rund 100 Grundwassermessstellen landesweit erfasst. Die Beobachtungsstationen sind repräsentativ für die unterschiedlichen geologischen und hydrologischen Verhältnisse in der Schweiz.
Aktueller Zustand widerspiegelt Niederschlagsentwicklung der Vormonate
Grundwasserstände und Quellabflüsse spiegeln gedämpft und verzögert die Witterungsverhältnisse an der Oberfläche wider. Wie stark und rasch ein Grundwasserleiter reagiert, ist von räumlichen und geologischen Faktoren abhängig.
Langanhaltende Niederschlagsperioden – insbesondere im Winter – verursachen eine verstärkte Grundwasserneubildung. Dagegen führen länger anhaltende Trockenperioden – vor allem im Sommer und Herbst – verbreitet zu niedrigen Grundwasserständen und Quellabflüssen. Der aktuell beobachtete Zustand der Grundwasser-Quantität widerspiegelt demnach die Witterungsverhältnisse der letzten Wochen bis Monate.
Zeitliche Entwicklung langfristig stabil
Entsprechend dem langfristigen Witterungsverlauf (Temperatur und Niederschläge) lassen sich im Grundwasser der Schweiz häufig mehrjährige Schwankungen mit einer gewissen Periodizität erkennen. So treten regelmässig längere Niedrigstand- bzw. Hochstandsituationen auf. Innerhalb dieser Mehrjahresperioden sind deutliche regionale Unterschiede aber die Regel.
In den zurückliegenden Jahren führten vor allem die trockenen Jahre 2003, 2011, 2015, 2018, 2019, 2020, 2022 und 2023 zu anhaltend tiefen Grundwasserständen und Quellabflüssen. Dagegen verursachten Jahre mit überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen eher hohe Grundwasserstände und Quellabflüsse (z. B. 1999 bis 2002, 2021).
Je nach der Lage und der Untergrundbeschaffenheit des Grundwasserleiters sind Niedrig- und Hochstandsituationen unterschiedlich stark ausgeprägt. So reagieren z. B. Grundwasservorkommen, welche an Fliessgewässer gebunden sind, schnell auf Starkniederschläge. Tiefere Grundwasservorkommen reagieren dagegen in der Regel nicht auf einzelne Niederschlagsereignisse und zeigen erst nach einigen Monaten und nur gedämpft eine Reaktion auf Niederschlags- bzw. Trockenperioden.
Weiterführende Informationen
Dokumente
Zustand und Entwicklung Grundwasser Schweiz
Niedrigwasser und Grundwasser Synthesebericht (PDF, 3 MB, 01.12.2018)Im Auftrag des BAFU
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Hydrologisches Jahrbuch der Schweiz 2023Abfluss, Wasserstand und Wasserqualität der Schweizer Gewässer. 2018
Grundwasserregime an Quellen. Typisierung für die Schweiz (PDF, 3 MB, 01.12.2016)«Aqua & Gas» 12/2016
Grundwasserressourcen der Schweiz (PDF, 5 MB, 03.10.2014)«Aqua & Gas» 9/2012
Typisierung von Grundwasserregimen in der Schweiz (PDF, 1 MB, 03.02.2011)gwa 2010/11: 955-965
Letzte Änderung 02.07.2024