Der Konsum von Produkten trägt massgeblich zum Ressourcenverbrauch und den damit verbundenen Umweltbelastungen bei. Im Interesse einer langfristig gesicherten Wohlfahrt engagiert sich das BAFU für die Verbreitung von umweltverträglichen und ressourcenschonenden Produktions- und Konsummustern. Dazu werden zwei Stossrichtungen verfolgt: Produktorientierte Massnahmen, welche die Steigerung von Angebot und Nachfrage ökologisch optimierter Produkte bezwecken, sowie konsumorientierte Massnahmen, welche umweltbewusste Nutzungsentscheide und Lebensweisen fördern sollen.
Umweltbelastung des Konsums
Würden weltweit alle Menschen so viele natürliche Ressourcen vebrauchen wie die Schweiz, wären knapp drei Planeten nötig. Etwa 73 % der durch die Endnachfrage verursachten Umweltbelastungen fallen im Ausland durch Importe von Gütern an. Der wichtigste Konsumbereich ist die Ernährung mit knapp 30 % Anteil an den Gesamtbelastungen, gefolgt von Wohnen und Mobilität. In der EU ist das Bild ähnlich.
Umweltrelevante Konsumentscheide
Mit ihren Entscheidungen beeinflussen der Handel, das öffentliche Beschaffungswesen sowie die privaten Konsumentinnen und Konsumenten die Umweltauswirkungen des Konsums in entscheidendem Mass, sei es durch die Sortimentsgestaltung, die durch die öffentliche Hand beschafften Güter oder durch den Konsum im Alltag.
Das grösste Optimierungspotenzial weisen die folgenden Entscheidungen und Güter auf:
- Gebäude, insbesondere im Hinblick auf die thermische Qualität von Wohngebäuden und auf den Flächenbedarf;
- der Entscheid für den Erwerb eines bestimmten Fahrzeugtyps;
- die Bedeutung, die beim Kauf eines Gutes seiner Qualität und seiner Lebensdauer beigemessen wird;
- Nahrungsmittel, insbesondere Entscheidungen in Bezug auf deren Produktion und auf Ernährungsweisen (tierische oder pflanzliche Produkte).
Anreize und Hemmnisse für einen umweltbewussten Konsum
Verschiedene Faktoren können Konsumentinnen und Konsumenten ermutigen oder sie daran hindern, sich umweltbewusst zu verhalten: Gewohnheiten oder eine ungenügende Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr etwa können Einzelpersonen davon abhalten, sich für ein neues Produkt zu entscheiden oder in gewissen Fällen das Auto stehen zu lassen. Umgekehrt kann die Sorge um die eigene Gesundheit ein Anreiz sein, biologisch angebautes Gemüse zu kaufen.
Optimale Lebensdauer von Produkten
Produkte belasten die Umwelt nicht nur bei deren Herstellung und Entsorgung, sondern auch während der Nutzung. Bei manchen Produkten können die Umweltwirkungen während der Nutzungsphase sogar so gross werden, dass sich aus Umweltsicht ein Ersatz lohnt, bevor ein Gerät defekt ist. Um sinnvolle Entscheidungen zu treffen, muss deshalb der ganze Lebenszyklus - von der Herstellung über die Nutzung bis zur Entsorgung - betrachtet werden.
Um die negativen Umweltauswirkungen von Produkten auf ihrem gesamten Lebensweg zu reduzieren verfolgt der Bundesrat zwei Stossrichtungen:
- Zum einen sollen mehr ökologisch optimierte Produkte angeboten werden.
- Zum anderen sollen Information und Sensibilisierung umweltbewusste Nutzungsentscheide und Lebensweisen fördern.
Empfehlungen für genussvolle und umweltfreundliche Verpflegung bei Veranstaltungen
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Weiterführende Informationen
Dokument
Ernährung und Nachhaltigkeit in der Schweiz (PDF, 2 MB, 30.11.2015)Eine verhaltensökonomische Studie
Umweltbewusster Konsum. Schlüsselentscheide, Akteure und Konsummodelle (PDF, 36 kB, 09.08.2010)Wichtigste Ergebnisse
Analysis and evaluation of Swiss data collected for the 2nd OECD Survey on Environmental Policy for Individual Behavior-Change (PDF, 656 kB, 11.03.2015)Study commissioned by the FOEN
Konsumverhalten und Förderung des umweltverträglichen Konsums (PDF, 40 kB, 01.05.2009)Wichtigste Ergebnisse
Konsumverhalten und Förderung des umweltverträglichen Konsums (PDF, 1 MB, 01.05.2009)Bericht im Auftrag des BAFU
Optimierung der Lebens- und Nutzungsdauer von Produkten (PDF, 2 MB, 11.09.2014)Studie im Auftrag des BAFU
Letzte Änderung 03.04.2019