Von der Deponie zum Erholungsraum
Von 1957 bis 1979 nutzten Chemiebetriebe aus der Region die industrielle Deponie bei Pont Rouge im Unterwallis zur Entsorgung von Rückständen aus ihrer Fabrikation. Ausserdem wurden in der Deponie, die sich über eine Strecke von etwa 900 Metern entlang der Bahngeleise erstreckt, Verbrennungsschlacke und Bauschutt entsorgt. Aus den rund 70'000 Kubikmeter Deponiematerial entwichen insbesondere flüchtige organische Verbindungen (VOC), die das Grundwasser gefährden.
Im Februar 2008 verfügte der Kanton Wallis die Sanierung der Deponie. Installiert wurden ein Brunnen- und Pumpsystem, um verschmutztes Sickerwasser abzufangen, zu säubern und damit das Grundwasser zu schützen. Dieses System blieb während der ganzen Sanierungsarbeiten in Betrieb und wird seinen Dienst verrichten, bis die Ziele der Gesamtsanierung erreicht sind.
Zwischen 2012 bis 2015 wurden im Schutz einer hermetisch abgedichteten Halle insgesamt 210'000 Kubikmeter Abfälle und verschmutzter Untergrund ausgehoben. Drei Viertel des Materials wurden in Verbrennungsanlagen im Ausland entsorgt, das restliche Viertel konnte in einem Schweizer Zementwerk verwertet werden. Um die im Boden verbliebenen VOC zu eliminieren wurde in einem Teilbereich der Untergrund mittels Wärmelanzen und Dampfinjektionen bis auf 100o Celsius aufgeheizt; die so verflüchtigten VOC wurden mittels Lanzen abgesaugt und an Aktivkohle adsorbiert. Heute ist das Gebiet mit seinen Fuss- und Radwegen bei Erholungssuchenden aus der ganzen Region beliebt und bietet Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
Die Industrie steht für die Sanierung ein
Die Kosten von 120 Mio. Franken für die Gesamtsanierung wurden vollumfänglich von den Chemiefirmen BASF und Syngenta übernommen.