Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am 22.09.2021 neue Empfehlungen zur Luftqualität veröffentlicht. Wie die bisherigen Richtlinien haben sie den Schutz der menschlichen Gesundheit zum Ziel und berücksichtigen den neusten Stand des Wissens. Die Empfehlungen der WHO wurden nun von der Eidgenössischen Kommission für Lufthygiene (EKL) für die Schweiz bewertet und ihre Schlussfolgerungen und Vorschläge zusammen mit einem Evaluationsbericht dem Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) unterbreitet.
Die Aktualisierung der WHO-Empfehlungen berücksichtigt die überwältigende Menge an neuen Erkenntnissen zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Luftverschmutzung, die im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte gewonnen wurden. Es zeigt sich, dass sich die schädlichen Auswirkungen nicht auf hohe Belastungen beschränken, sondern selbst bei niedrigen Konzentrationen unterhalb existierender gesetzlicher Grenzwerte zu beobachten sind.
Zum Schutz der Gesundheit muss dementsprechend eine weitere Senkung der Luftverschmutzung erreicht werden. Dies macht eine weitergehende Verminderung der Schadstoffemissionen aus der Nutzung von Brenn- und Treibstoffen in Heizungsanlagen, Motoren von Fahrzeugen und Maschinen nötig, ebenso Emissionsreduktionen bei industriellen Prozessen, Reifen- und Bremsabrieb sowie im landwirtschaftlichen Bereich (tierische Exkremente). Dazu braucht es Massnahmen auf lokaler, kantonaler und Bundesebene und deren konsequenten Vollzug.
Unerlässlich ist eine Koordination auf internationaler Ebene: Ziel ist eine Erweiterung der Verpflichtungen zur Begrenzung der Emissionen von Feinstaub- und Ozon-Vorläufersubstanzen sowie von Stickstoffverbindungen, welche die Staaten im Rahmen des UNECE-Übereinkommens über weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung eingegangen sind.
Letzte Änderung 30.11.2023