Moore

Zum Schutz der Moore hat der Bund die Hochmoor-, Flachmoor- und Moorlandschaftsverordnung samt Inventaren erlassen. In vielen geschützten Gebieten von nationaler Bedeutung sinkt allerdings die ökologische Qualität. Es braucht Pufferzonen und Regenerationen. Das BAFU unterstützt die Kantone mit Beiträgen.

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Ein ungenutztes Hochmoor (Vordergrund) und ein gemähtes Flachmoor (Bildmitte) in der Moorlandschaft Rothenthurm
© Albert Marty

Moore erbringen verschiedene Ökosystemleistungen: Sie bieten Lebensraum für eine Vielzahl seltener feuchteliebender Arten und reinigen das durchfliessende Wasser. Dank ihrer enormen Wasserspeicherkapazität können sie Hochwasserspitzen brechen und nicht zuletzt speichern sie organischen Kohlenstoff und sind daher klimarelevant. 

In den vergangenen 200 Jahren wurden fast 90 % der Moore in der Schweiz zerstört.

Moorschutz dank Rothenthurm-Initiative

1987 haben Volk und Stände die «Eidgenössische Volksinitiative zum Schutz der Moore» (Rothenthurm-Initiative) deutlich angenommen. Dadurch fand der Moorschutz (Art. 78 Abs. 5 BV) Eingang in die Bundesverfassung

Gestützt auf die strenge Rechtsgrundlage, die keine Interessenabwägung zulässt, und auf das revidierte Natur- und Heimatschutzgesetz (NHG) hat der Bund die Hochmoor-, die Flachmoor- und die Moorlandschaftsverordnung samt Inventaren erlassen. Die Moore von nationaler Bedeutung bedecken eine Fläche von 240 Quadratkilometern, was rund 0.6 % der Landesfläche entspricht.

Die Schutzgebiete der Moore sind ein wichtiger Bestandteil der ökologischen Infrastruktur.

Die Schutzziele sind in den Verordnungen festgehalten:

  • Die Objekte müssen ungeschmälert erhalten werden; in gestörten Moorbereichen soll die Regeneration, soweit es sinnvoll ist, gefördert werden. 
  • Zum Schutzziel gehören insbesondere die Erhaltung und Förderung der standortheimischen Pflanzen- und Tierwelt und ihrer ökologischen Grundlagen sowie die Erhaltung der geomorphologischen Eigenart.

Flachmoore

Moore sind Feuchtgebiete. Flachmoore werden mit mineralischem Grund- oder Hangwasser sowie Niederschlagswasser versorgt. Heute stehen 1335 Flachmoore von nationaler Bedeutung unter Schutz. Für die meisten Flachmoore ist eine extensive landwirtschaftliche Nutzung erforderlich.

Die Regelung zur Nutzung der Flachmoore erfolgt meistens mittels Vereinbarungen mit dem Bewirtschafter. Mindererträge und ökologische Leistungen werden finanziell abgegolten.

Hochmoore

Hochmoore werden mit Wasser aus dem Boden und der Atmosphäre versorgt. Speziell ist, dass auf die aufgewölbten Flächen (daher der Begriff Hochmoor) nur Niederschlagswasser gelangt, das sehr nährstoffarm ist. Darum können dort nur spezialisierte Pflanzen und Tiere leben. Da unter diesen sehr nassen Bedingungen totes Pflanzenmaterial nicht vollständig abgebaut wird, häuft es sich an, und es entsteht eine mehr oder weniger dicke, aufgewölbte Torfschicht. 

Alle 551 Hochmoore von nationaler Bedeutung sind heute vollkommen geschützt. Das Hochmoorinventar weist als einziges Bundesinventar ein Umfeld mit verbindlichen Hinweisen aus, wo Pufferzonen nötig sind.

Intakte Hochmoore benötigen keine Pflegemassnahmen. Da aber viele Hochmoore durch frühere Nutzungen und besonders durch den Torfabbau gestört sind, sind Aufwertungsmassnahmen erforderlich (Regeneration).

Pufferzonen

Die Kantone müssen gemäss Verordnung über den Natur- und Heimatschutz (NHV) ökologisch ausreichende Pufferzonen festlegen. 

Für die Ermittlung der Nährstoffpufferzonen hat das BAFU den Pufferzonen-Schlüssel für Moorbiotope herausgegeben. 

Pufferzonen-Schlüssel 1997

Leitfaden zur Ermittlung von ökologisch ausreichenden Pufferzonen für Moorbiotope. 2. Auflage. 1997

Alle Moortypen sind auf genügend Wasser in nährstoffarmer Qualität aus ihrem Einzugsgebiet angewiesen. Für die Festlegung von hydrologischen Pufferzonen haben der Bund und 16 Kantone eigens eine Methode ausarbeiten lassen.

Ein Pilotprojekt im Rahmen des Aktionsplans Strategie Biodiversität Schweiz soll Wege aufzeigen, wie der  Wasserhaushalt der Moore im Rahmen einer nachhaltigen Nutzung besser geschützt werden kann. 

Regeneration

Die Regeneration von gestörten Mooren ermöglicht den Fortbestand und die Entwicklung der moortypischen Lebensräume und stoppt den Zerfall der Torfschicht. Längerfristig trägt sie zur Bildung von Torf bei und damit zum Wachstum eines Moores.

Erfolgskontrolle Moorschutz

Gleichzeitig mit der Inkraftsetzung der beiden Moorinventare hat das BAFU eine Erfolgskontrolle aufgebaut. Die Qualität der Hoch- und Flachmoore von nationaler Bedeutung verschlechtert sich laufend. Die festgestellten Veränderungen sind mit den Zielen des Moorschutzes nicht vereinbar.

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Letzte Änderung 27.05.2024

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